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Erdbeersorten

Erdbeeeren – geeignete Sorten für Berlin (Stand 2011.11.10)

Frühe Sorten:
„Daroyal“ („Elsanta“ x „Parker“)Gezüchtet in Frankreich
Besonders widerstandsfähig gegen die Welkekrankheit (Verticillium). Leicht anfällig
gegen Rhizomfäule und Fruchtfäule.
Mittelgroße hellrote Früchte. Lange Blütenstände, die spätfrostgefährdet sind. Sehr früh
blühend. In Bezug auf Reifezeit, Geschmack, Fruchtgröße und der Gesundheit der
Frühsorte „Honeoye“ deutlich überlegen.
„Honeoye“ („Tomalla“ x „Induka“) Gezüchtet 1979 in USA
Anfällig für Wurzel- und Welkekrankheiten. Nicht anfällig für Mehltau, Rot- und Weiß-
Flecken-Krankheit. Wenig anfällig für Fruchtfäule (Marktsorte in Schweden).
Dunkelrote glänzende Früchte. Guter, etwas säuerlicher Geschmack. Hohe Erträge.
Starker Wuchs. Viele Ranken früh bildend (Für die Vergrößerung des Bestandes
positiv).
„Primera“ Gute Krankheitsresistens. Auf allen Böden. Hellrote, süße, feste Früchte, sehr
aromatisch. Sehr frühe Reifezeit. Gute Krankheitsresistenz. Wächst auf allen Böden.
„Rumba“ („Zumba“) Gezüchtet in den Niederlanden.
Hitzetolerant. Wenig empfindlich gegen Fruchtfäule. Wenig frostanfällig. Braucht zur
Bildung der Blütenanlagen kühle bis kalte Perioden im Winter.
Mittelrote Früchte mit durchgefärbtem Fruchtfleisch.
Könnte „Honeoye“ ersetzen. Sorte erst 2012 zu bekommen sein.
Mittlere Sorten:
„Dania“ Gezüchtet 1982 in Dänemark.resistent gegen Fruchtfäule. Empfindlich für Wurzel- und
Rhizomkrankheiten.
„Elsanta“ („Gorella“ x „Hollyday“) Gezüchtet 1975 in den Niederlanden.
Anfällig für Wurzel- und Welkekrankheiten. Empfindlich für Winterfrost (Kahlfrost).
Nicht anfällig für Mehltau und Rot-Weiß-Flecken-Krankheit.
Hellrote Früchte. Guter bis sehr guter Geschmack. Hoher bis sehr hoher Ertrag
(Marktsorte in Deutschland und England).
„Eros“ („Elsanta“ x „Hollyday“) Gezüchtet 1985 in England (East Malling).
Wenig anfällig für Wurzel- und Rhizomkrankheiten sowie Fruchtfäule. Anfällig für
Welkekrankheit.
Mittelrote glänzende und sehr große Früchte.
„Fraroma“ Gezüchtet in Dresden/Pillnitz.
Resistent gegen Fruchtfäule, Mehltau, Wurzelpilze und Welkekrankheit.
Robustes Blattwerk. Mittelgroße süße Früchte. Sehr aromatisch.
Für Hausgärten empfohlen.
„Hummi-Bella“ sehr widerstandsfähig. Starke Fruchtstiele.
„Junita“ Resistent gegen Mehltau und Weißfleckenkrankheit. Wenig anfällig gegen Fruchtfäule.
Starker Pflanzenwuchs. Kräftiges Laub.
Früchte sehr süß und aromatisch. Hoher Ertrag.
„Kent“ Gezüchtet 1981 in Kanada
Kein Mehltau und Rot-Weiß-Fleckenkrankheit. Sehr wenig anfällig gegen Fruchtfäule
Und Wurzelfäule.
Braucht zur Bildung von Blütenanlagen kühle bis kalte Perioden im Winter. Späte Blüte.
Hoher Ertrag. Sehr aromatische Früchte. Keine besonderen Bodenansprüche.
Für Hausgärten empfohlen.
„Malling Pegasus“ Gezüchtet 1990 in England (East Malling).
Keine Blattkrankheiten. Sehr gesunde und robuste Sorte. Weitgehend resistent gegen
Verticillium-Welke. Braucht Bestäubersorte. Für Hausgärten empfohlen.
Späte Sorten:
„Florence“ resistent gegen Mehltau, Welkekrankheit und Rhizomfäule (Marktsorte in Schweden).
Ranken spät bildend. Für Hausgärten empfohlen.
„Malvinia“ („Sofie“ x „Klon“) Gezüchtet 1998 in Weihenstephan.Sehr winterhart und sehr
widerstandsfähig gegen Welkekrankheit, wenig fruchtfäuleempfindlich, kaum anfällig
für Mehltau.
Große feste und mittelrote Früchte mit ausgeprägtem Aroma. Reife 22 Tage nach
„Elsanta“ und 12 Tage nach „Florence“.
„Symphonie“ („Rhapsody“ x „Hollyday“) Schottische Züchtung (SCRI). Resistent gegen rote
Wurzelfäule (Phytophtora fragaria). Sehr tolerant gegen Mehltau.
Große bis mittelgroße Früchte. Starker Wuchs. Gut geeignet für kühle Regionen.
Sorten mit mehreren Ernteschüben:
„Mara del Bois“ Erntezeit Juni bis Oktober. Früchte mit Walderdbeerenaroma.
„Ostara“ Robustes Wachstum. Erntezeit Juli bis Oktober. Mittelgroße Früchte aromatisch und
süß. Ziemlich resistent gegen Pilzinfektionen.
Sehr gute Winterhärte.
Krankheitserreger
Gromia-Fruchtfäule = Gromia fruticola
Fruchtfäule (Gråmögel) = Botrytis cinerea
Welkekrankheit (Vissnesjuka) = Verticillium alboatrum und Verticillium dahliae
Mehltau (Mjöldagg) = Sphaerotheca maculans
Weiß- und Rotfleckenkrankheit = Mycosphaerella fragariae + Diplocarpon earliana
Lederfäule / Rhizomfäule (Kronröta) = Phytopthora cactorum
Rote Wurzelfäule (Rödröta) = Phytopthora fragaria
Pilzbekämpfungsmittel
Lt. Angebot der Firma Treppens Gartenbedarf in Zehlendorf:
Gegen unter anderen Mehltauilze und Welkekrankheiten (Phytophthoraarten):
Celaflor Spezial-Pilzfrei Aliette. Packung 10,45 €
Gegen Grauschimmel:
Bayer Garten Obst-Pilzfrei Teldor. Packung 12,95 €
Quellen:
Sächsische Landesanstalt für Landwirtschaft, Fachbereich Gartenbau und Landespflege Dresden Pillnitz.
WIKIPEDIA – Gartenerdbeeren.
Naturhistoriska riksmuseet: Den virtuella floran: Jordgubbe (1997)
Sveriges Lantbruksuniversitet. Uppsala: Jordgubbssorter för svenska förhållanden (1996)
Ewerman: Svenska jordgubbar till midsommer (2004)
Dagens Nyheter: Hållbarhet går före smak för jordgubbsodlarna (2008)
Die Daten wurden von Gartenfreund Peter Carstens freundlicherweise zur Verfügung gestellt.

Goldauge

Hallo…..
Kennen Sie Goldauge? Nein! Nun dann lassen wir doch einmal Goldauge zu Wort kommen und sich persönlich vorstellen.
Hallo liebe Gartenbesitzer: Man nennt mich Goldauge oder Florfliege. Mein lateinischer Name lautet Chrysopa carnea ( vulgaris).
Als erwachsene Florfliege habe ich eine Flügelspannweite von ca. 3 cm. Ich habe goldglänzende Augen, daher auch mein „Spitzname“, kleide mich ganz in hellgrün und meine Flügel sind zart wie Glas und haben eine netzartige Äderung. Ich werde in die Gruppe der Netzflügler eingeordnet. Mein Erscheinungsbild ist zart und zerbrechlich. Aber wie die Menschen sagen, stille Wasser sind tief. Meine Nahrung besteht aus Pollen und Honigtau. Aber als Larve war ich ein gefürchteter Räuber und hatte einen schlechten Ruf unter den Blattläusen.
Aber der Reihe nach: Unsere Eier legen wir auf oder unter Blätter, aber auch unter Rinde einzeln in kleinen Gruppen ab. Wir setzen sie auf kleine Stiele in die Nähe von Blattläusen, halten Abstand zu jedem Ei und geben damit den Menschen ein Rätsel auf.
Sie sind bis heute noch nicht darauf gekommen warum wir das tun und ich werde es ihnen auch nicht verraten. Unsere Weibchen sind fleißig, sie legen mehrere 100 Eier am Stiel ab. Sobald wir geschlüpft sind, gehen wir auf Futtersuche. Unsere Entwicklung als Larve bis zur Verpuppung dauert je nach Temperatur 2-3 Wochen. In dieser Zeit verputzen wir etwa 500 Blattläuse, pro einzelne Larve versteht sich. Wir gehen in der Dämmerung auf Jagd, in Läusekreisen nennt man uns auch Blattlauslöwen. Zum Verpuppen bauen wir uns ein Kokon. Er ist fast weiß und versteckt unter den Blättern angebracht. Wir wollen dann bitte nicht gestört werden. Wir haben zwei Generationen, die 1. lebt im Sommer nur etwa einen Monat lang, die 2. haben Sie im Haus, am Fenster oder sonstigen Verstecken im Winter bestimmt schon gesehen.
Wir schlafen dann, wir färben uns in dieser Zeit gelblich oder auch rötlich. Im Frühjahr werden wir aktiv und kleiden uns wieder zartgrün. sie kaufen sich zu Ostern und Pfingsten ja auch neue Garderobe, oder?
Es gibt unter den Menschen aber auch ein paar ganz liebe, die bauen uns für die Überwinterung ein eigenes Haus, in luftiger Höhe auf einem Pfahl. Stellen Sie sich das doch mal vor: Die machen sich die Mühe und basteln, streichen das Objekt rot, denn wir lieben rot, warum sage ich Ihnen nicht, dass ist wieder eines unserer Geheimnisse. Wir haben darin eine prima Be- und Entlüftung und gefüllt ist das Häuschen mit herrlichem Weizenstroh.
Sollten die Menschen auf die Idee kommen, hartes Stroh oder Heu zu nehmen, lehnen wir dankend ab. Hartes Stroh zerreißt unsere zarten Flügel, Heu fault bei feuchter Witterung und sackt zusammen, so daß wir ersticken würden. Sollte aber alles stimmen, ziehen wir gerne ein und überwintern darin.
Nehmen Sie das Haus bitte nicht rein, lassen Sie es draußen in der Natur, sonst wachen wir zu früh auf und finden noch keine Nahrung.
Im Frühjahr, je nach Temperatur haben wir ausgeschlafen und verlassen das gastliche Haus, setzen uns an den gedeckten Tisch mit Honigtau und Pollen in Ihrem Garten und wärmen uns in der Sonne auf.
Unseren Dank zeigen wir Ihnen auf unsere Weise, wir legen unsere Eier in Ihrem Garten wieder in die Nähe der Läusekolonien und somit beginnt der Kreislauf aufs Neue.
Sie brauchen nicht spritzen und sparen dadurch Geld, das Sie viel sinnvoller anlegen könnten.
Nämlich in den Bau eines Florfliegenhauses!
Die Baupläne bekommen sie bei Ihrem Fachberater oder bei netten Leuten des Berliner Gartenfreundes.
Na, dann bis zum kommenden Frühjahr!
Ihr Goldauge!
Dem habe ich nichts hinzufügen und verbleibe………………….

Nisthilfen

Wie sieht es in Ihrem Garten mit künstlichen Nisthilfen für Solitärinsekten aus?
Ich meine jetzt nicht die gekauften, sondern die selbst mit wenig Arbeit hergestellten. Da gibt es viele Anregungen in der Fachliteratur.
Ich möchte Ihnen heute einige vorstellen, die keinen großen Aufwand machen, aber den „wohnungssuchenden “ Insekten sehr helfen und gern angenommen werden.
Es gibt viele Insekten die keine Staaten bilden wie die Bienen, aber für die Bestäubung unserer Obstbäume sehr wichtig sind. Besonders dann, wenn keine Imker in der Nähe sind. Es gibt Solitärbienen, die Hartholzblöcke mit verschiedenen Bohrlöchern (3-10 mm Durchmesser und ca. 10 cm Länge) an einem sonnigen, regengeschützen Platz gern annehmen. Sie sollten auf eine glatte Bohrung achten. Da die Tiere sich sonst die Flügel zerreißen würden und aus diesem Grund den Neubau auch nicht annehmen. Wenn Sie kein Holz haben, geht es auch mit markhaltigen Stängeln, z.B. Schilf, Holunder usw., die man gebündelt an geeigneter Stelle anbringt.
Einige Arten nisten auch in alten Mauselöchern, Höhlen oder im Erdboden. Wenn Sie einen Stein- oder Stubbengarten haben, werden sich sicher schon mal Steinhummeln oder Solitärbienen eingefunden haben. Auch das ist eine Möglichkeit für „Wohnungssuchende“. Haben Sie einer Hummelkönigin schon einmal im Frühjahr zugeschaut, wie sie bemüht ist eine passende Nistmöglichkeit zu finden um ihren kleinen Staat zu bilden. Auch da können Sie ihr hilfreich unter die Flügel greifen. Suchen Sie einen sonnigen, ruhigen Platz im Garten aus, buddeln ein kleines Loch und setzen Sie einen Blumentopf aus Ton ca. 10cm Durchmesser verkehrt herum so ein, das er bündig mit der Erde im Beet abschließt.
Zuvor wird die Stelle unter dem Topf mit Moos und trockenem Gras ausgepolstert.
Über das Wasserabzugsloch des ersten Topfes kommt ein kleinerer Blumentopf, auch verkehrt herum, er muß bündig mit dem unteren Topf abschließen. An der einen Seite des kleinen Tontopfes brechen Sie ein kleines Stück heraus, wie ein kleines Türchen.
Das Abzugsloch des oberen Topfes verschließen Sie mit einem kleinen Stein, damit kein Regen eindringen kann. Danach kann man die Stelle, falls nicht vorhanden noch mit Lungenkraut, Gundelrebe, Mauerpfeffer, Thymian und anderen Futterpflanzen begrünen um die Hummeln an diesen Standort zu locken.
Ich wünsche Ihnen bei diesen „Wohnbauprojekten“ viel Spaß und Erfolg

Haben Sie die Nistkästen für Ihre „nützlichen Helfer “ schon auf gehangen?
Richtig ausgerichtet? Das Flugloch in Südost Richtung und in ca. 2 m Höhe!
Prima! Aber sind sie auch katzensicher?
Es gibt viele Möglichkeiten zur Kletterabwehr und gegen Nesträuber.
Vielleicht versuchen Sie es mit einer Metallmanschette, einem Dornenring oder Stacheldraht, unter oder auch über dem Nistkasten. Oder den Nistkasten frei schwingend in den Baum hängen. Eine Katze wird sich an einem hin- und her wackelnden Nistkasten nicht vergreifen. Man kann ihn zusätzlich mit langen, spitzen Nägeln auf dem Dach und an den Seiten sichern. Auch ein Nistkasten frei im Garten auf einem Standpfahl bietet Schutz, wenn man unter dem Kasten eine umgedrehte Plastikschüssel anbringt. Der untere Rand der Schüssel kann gleichzeitig als Vogeltränke dienen. Wer seinen Garten in Waldnähe hat, sollte zusätzlich am Flugloch einen Metallplatte anbringen um z.B. den Eichhörnchen das Ausräumen zu erschweren.
Nach Beendigung der Brutzeit sollten die Nistkästen mit einem starken Wasserstrahl und Bürste gesäubert werden. Bitte keine Chemie verwenden.
Und für die 2. Brut wieder aufgehängt werden. Auch danach sind die Kästen wieder zu reinigen und anzubringen. Sie dienen vielen Vögeln gerade im Winter als Übernachtungsquartier und Kälteschutz.
Ich wünsche Ihnen gutes Gelingen und recht viele neue „nützliche Helfer“ im Garten.

Ökologie

Was ist Ökologie?
Ist es die Wechselbeziehung zwischen den Organismen? .
Also, den Menschen, Tieren, Pflanzen, Mikriorganismen und der Umwelt? Wie der Zoologe Ernst Häckel schon 1906 den Begriff geprägt hat. Der ökologischen Betrachtungsweise liegt die Auffassung zugrunde, dass jedes Lebewesen umgeben ist und beeinflußt wird von einer Vielzahl von Faktoren, die alle gemeinsam einen Lebensraum bilden. Mit denen es zusammen ein Geflecht von vielschichtigen Beziehungen und wechselseitigen Einflüssen bildet. Kann man vereinfacht sagen: Ökologie ist die Lehre vom Naturhaushalt?
Oder ist da noch mehr? Etwas anderes?
Ist es vielleicht das, was Michael Lohmann in seinem Buch „Öko-Garten“ als Lebensraum beschreibt? Oder ist es unser unausrottbares Bedürfnis an einem Sommertag im Gras zu liegen, Insekten zu beobachten und zu summen zu hören. Unser Verlangen Rinde anzufassen, im Boden zu graben, oder mit Wasser zu spielen? Unsere Sehnsucht nach Düften, Vogelgesang, ruhe rauschende Bäume im Wind und bei Regen. Oder vielleicht die reine Luft nach einem Gewitter? Ist es das sensible Gefüge Natur, wie es in den Büchern steht? Oder die traurigen Gärten die man teilweise sieht? Haben wir alles getan, um es zu erhalten, zu fördern? Sind wir überhaupt dazu bereit? Wenn das alles wichtig ist, warum sind wir dann der Meinung der Mensch ist der Mittelpunkt dieser Lehre? Nur weil wir unserer Meinung nach das intelligenteste Lebewesen sind? Schauen Sie sich um, was der Mensch zerstört, in der Meinung es ist für alle gut. Schauen Sie sich die besenreine, klinisch sterile , sogenannten sauberen Gärten doch an.
Gibt es dort Reisighaufen für Igel? Brennessel für Schmetterlinge? Florfliegenkästen zum Überwintern des Blattlausvernichters? Eine Mulch-schicht, Nist-,Futter- und Nektargehölze? Finden Sie dort Trapnester und Lehmwände für Wildbienen und -wespen, eine Federsack, dichtes Unterholz für den Zaunkönig?
Haben wir das Gespür und den Blick dafür verloren oder ist es nur versickert? Nun, dann sollten wir es schnell wieder freilegen und mit offenen Augen und Ohren durch unsere Umwelt gehen und lernen in und mit ihr zu leben. Nischen zu schaffen, um Leben in unsere Gärten zu holen. Was nützt es uns, wenn wir auf der Terrasse sitzen und kein Vogel singt oder füttert seine Junge? Keine Bienen und Hummeln besuchen unsere Blumen, weil wir nicht die richtigen, wichtigen auf unseren Beeten stehen haben. Keine Marienkäfer, keine Florfliege auf Blattlausjagd geht, weil wir die chemische Keule gleich neben dem Liegestuhl stehen haben. Was nützt es U N S ??
Solange wir das nicht begreifen, bleiben wir allein im „Glaskasten Garten“.
Wollen wir das wirklich? Wohl kaum! Suchen Sie den Schlüssel zur Schatztruhe Natur. Öffnen Sie sie ganz weit und lassen Sie sich überraschen. sie werden sich vor „nützlichen Besuchern“ kaum retten können.
Auch das kann Ökologie sein, eine eigene kleine Lebensgemeinschaft im eigenen kleinen Garten.
Bis bald!

Paradies

Wie sieht es in Ihrem Garten aus?
Haben Sie viele Nützlinge wie Vögel, Florfliegen, Marienkäfer, Frösche, Erdkröten, Igel, Schwebfliegen, Spinnen, usw. in Ihrem Paradies?
Nun, dann möchte ich Ihnen dazu gratulieren! Aber warum erfreuen Sie sich ganz alleine an diesen Schönheiten? Vielleicht haben Sie auch Kinder und / oder Enkelkinder, denen Sie die Natur näher bringen können. Es gibt viele Kinder, die nicht das Glück haben Natur aus der Nähe zu erleben und zu begreifen. Haben Sie in Ihrer Nähe einen Kindergarten oder Kitaladen ohne „Naturtummelwiese?“ Könnten sie dort nicht einmal vorbeischauen und eine Gruppe in Ihren Garten einladen? Jetzt schlagen Sie sicher die Hände über den Kopf zusammen und halten mich für total verrückt.
Vor einigen Wochen war ich zu einer Bundestagung in Fulda. Dorrt ging es darum: Schul- und Kitagruppen in Kleingärten zu integrieren. In Hildesheim läuft dazu ein Pilotprojekt mit einer (?) Kitagruppe in einer Kleingartenanlage. Jetzt werden sie sagen: „Meine Güte dieser Lärm und Krach, das fehlt mir noch, wir wollen unsere Ruhe haben!“ Ich sage Ihnen: Ruhe haben wir später noch genug unter dem grünen Rasen. Jetzt müssen wir etwas für den Nachwuchs tun, Interesse wecken, Zusammenhänge aus und in der Natur erklären. Die Kitagruppe in Hildesheim bekam einen ganzen Garten zur Pacht, einen Garten, der schwer vermittelbar war. 200 qm für die Gruppe war ideal.
Na, Vorstände wie sieht es in Ihrer Anlage aus? Wäre das nicht etwas für Sie?
Die Kinder wären unter der Woche nur vormittags im Garten, am Wochenende nie, so daß die Kolonieruhe gewährleistet wäre. Sie könnten kleine Beete mit Radieschen, Bohnen und Sonnenblumen angelegen und alles schnell wachsende beobachten.
Die Gartenfeunde aus Hildesheim halfen mit kindgerechten Arbeitsmaterial, Samen und auch mit Ratschlägen. Eine Matschecke ist auch vorhanden. In einer Buddelkiste wurde ein Stück Teichfolie gelegt, Sand und Wasser dazu gegeben und die Schlacht konnte beginnen. Will die Gruppe lieber „Sandkuchen“ backen, wird die Folie beiseite geräumt und die „Backstube“ ist eröffnet. Aber zurück zu „Ihrer “ Kitagruppe. Machen Sie den ersten Schritt, glänzende Augen und viele Fragen werden Sie entschädigen. Laden Sie übers Jahr verteilt vier- oder fünfmal ein, um den Kinder den Jahresablauf im Garten zu erklären. Das kann an Hand eines Obstbaumes sein, man kann die Blüte, den Fruchtansatz, die Ernte und den Laubfall erklären. Oder der Gemüsegarten mit frühen, mittleren oder späten Ernten, Mischkulturen usw. Bieten Sie Ihren kleinen Gästen Erzeugnisse aus dem Garten an, z.B. Butterstullen mit Schnittlauch oder Radieschen, Marmelade aus der übervollen Speisekammer. Grüne Gurke frisch vom Beet, Grießpudding mit Kirschen vom Baum, der im Frühjahr so schön geblüht hat. Wo man viele Bienen beobachten konnte. Ein Blech mit Pflaumenkuchen würde bestimmt nicht verschmäht werden.
Na, Mut bekommen? Machen sie den ersten Schritt, eröffnen Sie den Kindern Nischen die sie noch nicht kennen, die aber für ihr späteres Leben so wichtig sind. Verständnis wecken für die Zusammenhänge im Kreislauf der Natur. Denken sie doch einmal darüber nach. In Kitas und Schulen wurden Umfragen gemacht, wer Obst- und Gemüsesorten kennt. Frischen Spinat und Kartoffeln kannten wenige Kinder, zeigten aber spontan auf Tiefkühlspinat und Pommes frites. Pfirsiche, Kirschen, Pflaumen kannten sie nur aus Gläser oder Dosen. Von Stachel-, Johannis-, Josta-, Him- und Brombeeren ganz zu schweigen.
Macht doch nachdenklich, oder?

Schatztruhe

Heute möchte ich mit Ihnen, liebe Gartenfreunde, etwas in der Schatztruhe Garten kramen. Jetzt zum Winterausgang hat man noch die Zeit den Garten etwas umzu-planen. Einiges was man vor Jahren geplant hat entsprach nicht so richtig den Vorstellungen oder mußte einem Umbau weichen. Die Gelegenheit etwas für die Nützlinge und Helfer im Garten zu tun. Wie wäre es mit einer Wildrose, z.B. Rose Glauca, der großen Hechtrose, sie hat blaurote Blätter und karminrote Blüten, mit einem weißen Innenteil. aber das wichtigste sie hat eine offene Blüte. Diese ist sehr wichtig für die Bienen und Hummeln, die so besser bzw. überhaupt an die Blüte kommen. Der Wuchs der Rose ist anmutig und sie wird bis zu 3m hoch, die anpassungsfähige Rose hat orangfarbene Hagebutten und nimmt mit trockenem und steinigem Boden vorlieb. Sie paßt gut zu Felsenbirne, Bibbernde- und Hundsrose, zu Berberitze oder Liguster. sie verdrängt ihre Nachbarn nicht , kann aber auch als Solitär stehen. Wichtig für Wildbienen, Blattwespen, Hummeln, sowie 27 Vogel- und 19 Säugerarten. Sie wird in unseren Gärten leider nur noch selten angebaut.
Oder wie wäre es mit der schwarzen Apfelbeere (Aronia melanocarpa). Dieser Strauch wird ca. 1 m hoch und bis zu 2 m breit, etwas für trockene Böden und Halbschatten. Sie gehört zu den Rosengewächsen und kommt aus Nordamerika. Ihre zahlreichen weißen Blüten öffnen sich im Mai und sind wichtig für Insekten. Ab August trägt sie violett – schwarze, erbsengroße Früchte. Man kann sie für die Gelee-, Wein- und Likörherstellung verwenden. Oder vielleicht kann man sie auch für die Vögel als Winterfutter hängen lassen. Das Laub färbt sich im Herbst braunrot. Die Apfelbeere ist extrem winterhart, neigt aber etwas zu Wurzelausläufern.
Für den Teichrand oder das Staudenbeet würde sich gut das echte Mädesüß eignen, mit seinen gelblichweißen Blüten, die stark nach Honig duften paßt es gut zu Wiesenraute, Sumpfdotterblume, Blutweiderich, Kukuckslichtnelke und Gilbweiderich. Die Blüten sind wichtig für Wild- und Honigbienen, Schwebfliegen, Grabwespen. Der Samen wird von Dompfaff und Zeisig geliebt.
Der Wasserdost paßt ebenfalls gut an den Teichrand oder auch in feuchten, lockeren Ton- oder Lehmboden. Für Taglilien, Eisenhut, Storchenschnabel, Blutweiderich und Sonnenhut ein guter, etwas konkurenzstarker Nachbar. Für Tagfalter, Wild- und Honigbienen, sowie den Hummeln ist die Blüte wichtig, die Finkenvögel mögen den Samen.
Da wir bei unserem Kramen in der Schatztruhe gerade am Teich angelangt sind, frage ich Sie: Wußten sie das unsere einheimischen, winterharten Teichpflanzen eine immense Bedeutung für unsere Nützlinge haben? Ich möchte Ihnen nur einige davon vorstellen.
Die Schwanenblume pflanzt man bis max. 30 cm Tiefe an den Teichrand. Sie erreicht eine Höhe von 40-130 cm und wuchert nicht, die kugelige weiße Blüte öffnet sich im Juli/ August.
Mit ihren weißrosa Blüten ist die Wasserfeder für Uferränder, bis max. 40cm Tiefe, und Sumpfbeete geeignet, sie ist auch noch im Halbschatten zufrieden. Sie ist etwas kokurenzstark, d.h. sie wuchert ein wenig, ihre Blütezeit ist von Mai – Juni.
Eine Alternative für kleine Teiche und die Seerose ist die Seekanne. Sie ist sehr selten geworden , hat gelbe Blüten und gehört zu den Schwimmblattstauden. Sehr gut geeignet für Naturteiche in tieferen Zonen. Blütezeit Juni – September
Die Wasserlobelie, mit hellvioletten Blüten, eignet sich für eine Wassertiefe bis 50 cm und ist auch für Wassertröge geeignet. Die Blütezeit ist von Juli bis August.
Ebenfalls zu erwähnen ist die anpassungsfähige Sumpfschwertlilie, sie zeigt ihre schwefelgelben Blüten von Mai bis Juli. Eine dekorative Halbschattenpflanze für Sumpfzonen, Flachwasserbereiche, Tröge und Wasserkübel. Pflanztiefe bis max. 20 cm.
Sehr selten ist auch die Sumpfcalla, eine kriechende Staude für Flachwasserzonen, Sumpfbeet oder Kübel, die auch noch im lichten Schatten gedeiht.
Nicht zu vergessen die anpassungsfähige Sumpfdotterblume, die für viele Bereiche am und im Teich geeignet ist.
Auch der Tannenwedel mit seiner zwar unscheinbaren Blüte ist für tiefe und flache Zonen wichtig.
Es gäbe noch so viele zu nennen: Beinwell, Sumpfziest, Wasserminze, Blutweiderich und und und……….
All‘ diese Teich- und Sumpfzonenpflanzen, die sich wunderbar in schon bestehende Teichanlagen integrieren lassen, sind wichtige Nahrungsquellen im Blütenbereich für Hummeln, Bienen, Wildbienen, Tagfalter und Schwebfliegen. Der Unterwasserbereich ist Laichplatz für Frösche, Molche und Libellen, sowie Versteck und Raubrevier für die geschlüpften Libellenlarven und Molche.
Jetzt mache ich den Deckel der Schatztruhe zu und wünsche Ihnen gutes Gelingen beim Um- und Neugestalten.

Schmetterlingsgarten

Wie wäre es mit einem Schmetterlingsgarten? Ihr Garten ist zu klein?
Glaube ich nicht! Sie lieben Rosen und Rhododendren über alles und haben keinen Platz für solchen „Schnick-Schnack“! glaube ich Ihnen auch nicht. Sie wissen nicht viel über Schmetterlingspflanzen. Das glaube ich schon eher und da möchte ich Ihnen etwas behilflich zu sein. Es gibt heute leider immer weniger Schmetterlinge. Einige Arten sind mittlerweile schon ausgestorben, andere stark bedroht. Die erste wichtige Voraussetzung ist der Verzicht auf Chemie im Garten. Oft sind Schmetterlinge mit der Umgebung verbunden, wo sie als Raupe aus den Eiern geschlüpft sind und entfernen sich nie von diesem Ort. Andere führen richtige Wanderungen durch, wie die Zugvögel. Im Garten müssen also geeignete Pflanzen für die Eiablage wachsen, die Nahrung für die Raupen liefern und Nektar für die Schmetterlinge bieten. In einer stillen, sonnigen Ecke des Gartens, wo sie nicht stört, sollte man die große Brennessel wachsen lassen. Wichtig für Admiral, Distelfalter, Kleiner Fuchs und das Tagpfauenauge zur Eiablage und als Futterpflanze für deren Raupen.
Im Staudenbeet kann man im Frühjahr mit Schneeglöckchen(Galanthus nivalis)und Narzissen( Narcissus pseudo-narcissus) beginnen ( – da fliegt der Schmetterling schon??????????mhm!)
Die Reihe setzt sich mit den Primeln ( Primula vulgaris), Märzenveilchen( Viola odorata, Ackerstiefmütterchen(Viola tricolor) und in einer Ecke mit Löwenzahn fort. Vielleicht haben Sie auch Liguster und Schlehe im Garten zu stehen, deren Früchte nicht nur Vögeln von Nutzen sind, sondern auch für die Schmetterlinge Nektar liefern, gerade nach der Winterruhe. Im Sommer setzt sich der Nektar – Reigen fort: Mit Kräutern, die durchaus auch ins Staudenbeet passen, wie Salbei, Lavendel, Ysop, Zitronenmelisse, Origanum, Thymian, auch der Dill für den Schwalbenschwanz gehört dazu. Oder dem Mauerpfeffer (Sedum reflexum), dem gemeinen Seifenkraut (Saponaria officinalis), und der großen Fetthenne (Sedum telephium). Ebenfalls eignen sich Margariten, Astern, Dahlien(-aber nur die ungefüllten), Hartriegel, Hopfen, Buddleja, und Geißblatt. ein übriges kann man noch mit Kornblumen, gemeiner Goldrute, Minze, Kornrade und der wilden Karde tun. Die große Fette Henne blüht bis in den Herbst hinein, auch die gemeine Waldrebe blüht jetzt und der Efeu lockt mit seinen gelben Blüten ( – da muß er aber schon sehr alt sein, ne‘!) viele Falter an.
Einige Arten entwickeln im Herbst eine Vorliebe für faulende Äpfel und Birnen, regelrecht „verrückt“ danach sind der Admiral, C-Falter(????) und Distelfalter.
Sie sehen es ist gar nicht so schwer, Schmetterlingslieblingspflanzen mit in den Garten zu integrieren.
Ich wünsche ……….

Schnecken

Kennen sie Pflanzen, die Schnecken nicht mögen?
Erinnern Sie sich liebe Gartenfreunde noch an alte Bauerngärten?
Die Beete waren zum großen Teil mit Buchsbaum eingesäumt. Zum einen sah es schön aus und zum anderen hatte es einen Grund. Er war eine ideale Schneckensperre. Den Geruch mögen sie überhaupt nicht und wenn er eng genug steht meiden sie diesen Bereich. Ebenso kann man natürliche Sperren mit kleingeschnittenem Farn oder Salbei, auch gemischt, anlegen. Auch Tomatenlaub ist ihnen zuwider. Wenn man die Beete damit dich umrandet hält es 8-10 Wochen vor. Auch Tannennadeln lassen sich als Barriere verwenden, es piekst ihnen zu sehr. Das gleiche gilt für Rindenmulch, Getreidespreu oder scharfen Sand. Steinmehl mögen sie ebenfalls nicht. die Pflanzen die damit eingestäubt werden, lassen sie in Ruhe, vielleicht knirscht es zu sehr auf ihrer Raspelzunge. Ein Belag mit Algenkalk hält zusätzlich Kartoffelkäfer, Erdflöhe und Lauchmotten ab. Diese beiden Mittel fördern mit ihren Spurenelementen auch die Widerstandsfähigkeit der Pflanzen, gleichzeitig sind sie ein mildes wirksames Mittel zur Pilzbekämpfung und Bodenverbesserung. Nach Regenfällen sollte die Behandlung wiederholt werden. Sollten Sie Bierfallen aufstellen, bitte sehr! Dann aber nicht im Gemüsebeet, sondern davon weglocken. Da auch Nachbars Schnecken garantiert zu Besuch kommen. Alle mögen kein Bier, aber ihren Salat.
Bei den Zierpflanzen gibt es auch eine ganze Reihe, die sie nicht mögen. Löwenmäulchen, Seifenkraut, Lavendel, Schafgarbe, Lungenkraut, Akelei, Günsel, Ringelblumen, Campanula Arten(???????), Storchenschnabel, Japan-Anemone, Grasnelken, Mädesüß, Vergißmeinnicht, Eisenhut, Pfingstrosen, Wiesenraute, Veilchen, Gänsekresse, Steinkraut, Frauenmantel, Gold-Wolfsmilch, Sedum- Arten, Nelkenwurz, alle Distelarten und und und………
Das gleiche gilt für Gemüse und einige wenige Kräutersorten, z.B. Pastinaken, Kartoffeln (bedingt), Tomaten, Bohnen ( blaue Sorten) Feldsalat, Grünkohl, Zitronenmelisse, Oregano, Liebstöckel, Borretsch, Knoblauch, Weinraute, Tripmadam, Thymian, Gartenkresse. Natürlich haben nicht alle Schnecken den gleichen Appetit auf bestimmte Sorten und jedes Jahr ist auch nicht gleich. sie werden sicher auch andere Erfahrungen gemacht haben. In einem Jahr hatten auch wir wahre Gesundheitsapostel unter den Schnecken. Ihre Hauptangriffspflanzen waren auf einmal Minze, Dill und Petersilie, sowie Estragon.
Am wirksamsten ist immer noch das Absammeln und Übergießen mit kochendem Wasser. Schneckeneier beim Grubbern oder Umgraben offen liegen lassen. Die Amseln sind ganz scharf darauf, ( würde ich mich nicht darauf verlassen!)außerdem trocknen die Eier an der Luft aus und gehen auf diese Weise kaputt.
Das allerwichtigste aber ist, den natürlichen Schneckenfeinden wie Igel, Frosch, Amsel, Drossel(Fink und Star) Kleiber, Blindschleiche und Eidechse Nist- und Unterschlupfmöglichkeiten zu schaffen. Warum fressen Schnecken eigentlich keinen Giersch, keine Quecke, Zaunwinde usw?? Dann könnte man sie sogar ein bißchen mögen, aber s o o….

Südgelände

Waren Sie schon mal in Schöneberg, im dortigen Südgelände? Nein! Nun, das ist nicht weiter von Belang, bis vor kurzem. Denn es hat sich einiges getan im Kleingartengelände von Schöneberg/Friedenau. Vielleicht erst einmal etwas zum Gelände: Es gibt dort noch rund 2700 Gärten, in 29 Kolonien.
Kleingärten wie überall in der Stadt. Sie kennen das sicherlich. Reine super Gemüsegärten, reine Park- und Ziergärten, sogenannte 3R Gärten, Gärten die anscheinend gar keinen Besitzer haben, Gärten vorbildlich mit kleingärtnerischer Nutzung und Nützlingsförderung und besenreine Gärten.
Diese Mischung findet sich überall wieder, also nichts worüber man schreiben könnte, oder doch?
Wir, die Gartenfachberater vom Bezirksverband der Kleingärtner Schöneberg/ Friedenau e.V. haben uns lange überlegt, wie man gerade diesen „Laubenpiepern“ „Natur Pur“ schmackhaft machen kann und sie anregen Nischen zu schaffen für die ach so wichtigen, kleinen Helfer im Garten um die Chemie vor der Türe zu lassen.
Wie kann man Florfliegen, Marienkäfer, Schwebfliegen, Wildbienen und Wildwespen, Fledermäusen, Igel und Vögeln eine Bleibe schaffen? Mit wenigen Mittel und Material das in den Gärten vorhanden ist und etwas das jeder mit etwas Geschick selbst bauen kann.
Mit Genehmigung aus dem Rathaus Schöneberg haben wir begonnen einen ökologischen Lehrpfad zu errichten. Er beginnt am Vorarlberger Damm in der Kolonie Heiterkeit, führt durch die Kolonie Sommerheim und endet in der Kolonie Grüne Aue. Es gibt ein breites Rahmengrün, wo wir zusätzlich mit Hilfe des NGA Schöneberg noch nützlingsfördernde Gehölze angepflanzt haben. Es wurde mit den anliegenden Kleingärtnern gebastelt, gewerkelt, gestrichen, Stroh gestopft, Federsäcke gefüllt und und und….
Florfliegenkästen wurden aufgestellt, Nistkästen angebracht, Trapnester, Blumen-töpfe für Ohrwürmer, markhaltige Stängel angehangen. Stubbengärten, Totholzwände, Mehrzweckhäuschen, Insektenhotels, ein großer Schaukasten mit Dachbegrünung und Infotafeln wurden aufgestellt.
Wir haben unsere freien Samstage geopfert, um dieses alles zu schaffen. Auch die Igelschützer haben sich uns angeschlossen um Verständnis und Wissen zu vermitteln. Besucher die durchgehen sind begeistert und haben unsere Arbeit gelobt und uns aufgefordert doch bitte weiterzumachen. Für Sie, die keinen Garten haben, öffnet sich ein Fenster zur Natur. Sie stellen viele Fragen, die wir gerne beantworten, um das sensible Gefüge Natur zu erklären.
Es haben sich immer wieder Gruppen für Führungen angemeldet. Das nehmen wir natürlich gerne war. Unsere Laubenpieper kommen vorbei, erkundigen sich nach Bauplänen und haben auch schon selbst gewerkelt und „ihre“ Objekte aufgestellt. Sie geben ihr Wissen darüber gerne an Besucher und Gartenfreunde weiter.
Ein ganz simples Beispiel sind die Federsäcke, die ich anderer Stelle schon einmal vorgestellt habe. Wir hingen sie zur Brutzeit auf, nur wenige Minuten vergingen und die Vögel holten sich das weiche Polstermaterial für ihre Wohnungen. Besser konnte man das Objekt und deren Funktion nicht erklären, schade das wir keinen Fotoapparat zur Hand hatten.
Sie fragen sich jetzt sicher, warum erzählt sie uns das alles. Ganz einfach, ich möchte Sie auffordern: Schauen Sie sich das Gestaltete an und werden Sie aktiv, um den Nützlingen ihre angestammtem Plätze zu erhalten. Vieles wurde aus Unwissenheit vernichtet, aber wir brauchen die fleißigen Tierchen mehr als manche wahr haben wollen.
Wie wollen Sie Ihren Enkelkindern einen Schmetterling, einen Marienkäfer, eine Hummel oder Florfliege erklären, wenn Sie in Ihrem Garten keine Futter- und Nektarpflanzen haben. Wenn sie einen klinisch reinen, sterilen Garten ohne Mulchschicht, keine Nistkästen oder Nistgehölze haben. Geben Sie sich einen Ruck und helfen Sie Nischen zu schaffen für die Tiere. Wenn die Chemie außen vorbleibt ist das gut für Mensch‘ und Tier.
Machen Sie mit! Das ist Öffentlichkeitsarbeit an der Basis.
Wir haben es nicht bereut, es bestätigt unsere Arbeit.
Unser Wissen auf diese Art weiter zu vermitteln und das das Lernen nicht umsonst war.
In diesem Sinne packen wir’s an!

Teich

Glauben Sie an Märchen? Nein! An Wunder? Auch nicht?
Na, dann wollen wir doch mal sehen!
Haben Sie einen Teich? Ja!
Nun, dann gehen Sie doch mal wieder auf Fotosafari.
Setzen Sie sich an einem schönen Sommertag an den Teichrand und warten.
Warten? Worauf?
Gehen Sie in Gedanken noch mal zurück an die Stelle in Ihrem Gartenleben als es dort noch keinen Teich gab. Was war an dieser Stelle? Rasen? Oder eine Stelle wo nichts so recht wachsen wollte? Rasen mähen kann nerven, tote Ecken im Garten sind langweilig. Also haben Sie sich eines Tages entschlossen, die Ärmel hochzukrempeln und den Garten auch. Sie haben Bücher gewälzt, Kataloge bestellt, Freunde und Bekannte befragt, sich Teiche angeschaut, vielleicht auch den einen oder anderen Vortrag angehört. Nun waren Sie nicht mehr zu bremsen. Die ganze Familie wurde eingespannt, alles sollte so aussehen wie in den bunten Katalogen. Es wurde gewerkelt, geplant, Erde bewegt. Egal ob Sie einen Folien- oder Fertigteich anlegen wollten, es hatte Sie gepackt. Sie wollten ein Refugium, ein Feuchtbiotop schaffen für alle gefährdeten Tier rundum. Sie haben alles bedacht, Tiefwasserzonen, haben Flachwasser- und Sumpfzonen geschaffen und auch die Saugsperre rund um den Teich nicht vergessen. Jetzt, nachdem Substrat und Wasser an Ort und Stelle waren, kamen die Pflanzen an die richtige Stelle, sogar an die Schwimmblattpflanzen haben Sie gedacht. Haben am Teichrand mit Steinen Lebensräume als Unterschlupf und Winterquartier für die Tiere geschaffen. Alles war fertig, die Blasen an den Händen vergessen, die Familie grollte auch nicht mehr, Sie waren rundum zufrieden.
Aber, wo waren die Tiere, für die Sie sich so geschunden und geplagt hatten. Erinnern Sie sich? Sie haben gewartet. Lange. Ein Weilchen schon, oder? Und einen schönen Tages, Sie wollten schnell am Teig vorbei. Stop, da war doch was. Da waren die Tiere. Nach und nach wurden es mehr. Frösche, Molche, Libellen usw. Sie trommelten die ganze Familie zusammen, alle freuten sich mit Ihnen. Sehen Sie und das ist ein Wunder. Ein Wunder der Natur, bei dem Sie mit geholfen haben, dass es eines wurde. Machen Sie schöne Fotos, bis zum nächsten mal……………..