Goldauge

Hallo…..
Kennen Sie Goldauge? Nein! Nun dann lassen wir doch einmal Goldauge zu Wort kommen und sich persönlich vorstellen.
Hallo liebe Gartenbesitzer: Man nennt mich Goldauge oder Florfliege. Mein lateinischer Name lautet Chrysopa carnea ( vulgaris).
Als erwachsene Florfliege habe ich eine Flügelspannweite von ca. 3 cm. Ich habe goldglänzende Augen, daher auch mein „Spitzname“, kleide mich ganz in hellgrün und meine Flügel sind zart wie Glas und haben eine netzartige Äderung. Ich werde in die Gruppe der Netzflügler eingeordnet. Mein Erscheinungsbild ist zart und zerbrechlich. Aber wie die Menschen sagen, stille Wasser sind tief. Meine Nahrung besteht aus Pollen und Honigtau. Aber als Larve war ich ein gefürchteter Räuber und hatte einen schlechten Ruf unter den Blattläusen.
Aber der Reihe nach: Unsere Eier legen wir auf oder unter Blätter, aber auch unter Rinde einzeln in kleinen Gruppen ab. Wir setzen sie auf kleine Stiele in die Nähe von Blattläusen, halten Abstand zu jedem Ei und geben damit den Menschen ein Rätsel auf.
Sie sind bis heute noch nicht darauf gekommen warum wir das tun und ich werde es ihnen auch nicht verraten. Unsere Weibchen sind fleißig, sie legen mehrere 100 Eier am Stiel ab. Sobald wir geschlüpft sind, gehen wir auf Futtersuche. Unsere Entwicklung als Larve bis zur Verpuppung dauert je nach Temperatur 2-3 Wochen. In dieser Zeit verputzen wir etwa 500 Blattläuse, pro einzelne Larve versteht sich. Wir gehen in der Dämmerung auf Jagd, in Läusekreisen nennt man uns auch Blattlauslöwen. Zum Verpuppen bauen wir uns ein Kokon. Er ist fast weiß und versteckt unter den Blättern angebracht. Wir wollen dann bitte nicht gestört werden. Wir haben zwei Generationen, die 1. lebt im Sommer nur etwa einen Monat lang, die 2. haben Sie im Haus, am Fenster oder sonstigen Verstecken im Winter bestimmt schon gesehen.
Wir schlafen dann, wir färben uns in dieser Zeit gelblich oder auch rötlich. Im Frühjahr werden wir aktiv und kleiden uns wieder zartgrün. sie kaufen sich zu Ostern und Pfingsten ja auch neue Garderobe, oder?
Es gibt unter den Menschen aber auch ein paar ganz liebe, die bauen uns für die Überwinterung ein eigenes Haus, in luftiger Höhe auf einem Pfahl. Stellen Sie sich das doch mal vor: Die machen sich die Mühe und basteln, streichen das Objekt rot, denn wir lieben rot, warum sage ich Ihnen nicht, dass ist wieder eines unserer Geheimnisse. Wir haben darin eine prima Be- und Entlüftung und gefüllt ist das Häuschen mit herrlichem Weizenstroh.
Sollten die Menschen auf die Idee kommen, hartes Stroh oder Heu zu nehmen, lehnen wir dankend ab. Hartes Stroh zerreißt unsere zarten Flügel, Heu fault bei feuchter Witterung und sackt zusammen, so daß wir ersticken würden. Sollte aber alles stimmen, ziehen wir gerne ein und überwintern darin.
Nehmen Sie das Haus bitte nicht rein, lassen Sie es draußen in der Natur, sonst wachen wir zu früh auf und finden noch keine Nahrung.
Im Frühjahr, je nach Temperatur haben wir ausgeschlafen und verlassen das gastliche Haus, setzen uns an den gedeckten Tisch mit Honigtau und Pollen in Ihrem Garten und wärmen uns in der Sonne auf.
Unseren Dank zeigen wir Ihnen auf unsere Weise, wir legen unsere Eier in Ihrem Garten wieder in die Nähe der Läusekolonien und somit beginnt der Kreislauf aufs Neue.
Sie brauchen nicht spritzen und sparen dadurch Geld, das Sie viel sinnvoller anlegen könnten.
Nämlich in den Bau eines Florfliegenhauses!
Die Baupläne bekommen sie bei Ihrem Fachberater oder bei netten Leuten des Berliner Gartenfreundes.
Na, dann bis zum kommenden Frühjahr!
Ihr Goldauge!
Dem habe ich nichts hinzufügen und verbleibe………………….