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Gartenfachberatung

Unsere Gartenfachberatung unterstützt Pächter bei allen Fragen zu Aufwuchs, Planzen und deren Krankheiten.

Gartenfachberatung

Unsere Kolonie hat folgende Gartenfachberater:

Bei Fragen zu Pflanzen, deren Krankheiten, Anbaumöglichkeiten können Sie sich gerne deren fachkräftige Hilfe hinzuziehen.

An jedem dritten Samstag im Monat findet in der Kolonielaube das Gartenfachberatung Treffen statt, bei dem jeder Kolonist willkommen ist.

Einmal im Jahr führt der Vorstand und die Gartenfachberatung eine Begehung von Gärten durch.

 

Kostbares Gut Wasser

1. Mit Wasser sorgsam umgehen – warum eigentlich?

Die Sommer werden heißer und trockener in unserer Region. Dazwischen sind aber auch starke Regengüsse möglich – wertvolles Wasser, das wir nicht ungenutzt lassen sollten. Regenwasser lässt sich in Tanks und Tonnen auffangen und in Dürrezeiten nutzen. Das spart Geld, schont die Ressource Trinkwasser und „schmeckt“ den Pflanzen besser. Aber es gibt noch viel mehr Tipps und Tricks, wie wir unsere Gärten an den Klimawandel anpassen und mit weniger Gießen bewirtschaften können.

Lesetipp: „Was Trockenheit und Klimawandel für den Garten bedeuten“

https://www.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/oekologisch-leben/balkon-und-garten/grundlagen/klimagarten/26024.html

 

2. Bewässerung

Sommer, Sonne, Hitze … wenn es längere Zeit nicht regnet, wird man um’s Gießen nicht herumkommen. Vor allem Hochbeete und Kübelpflanzen sitzen sonst schnell auf dem Trockenen oder die Ernte fällt allzu mickrig aus. Aber: Wenn schon bewässern, dann wenigstens clever!

2.1. Wann und wie wässern?

  • Nur früh morgens und/oder spät abends bzw. nachts gießen. Beim Gießen tagsüber verdunstet ein Großteil des Wassers, anstatt den Pflanzen zur Verfügung zu stehen. Das späte Gießen begünstigt allerdings das Schneckenaufkommen.
  • Gezielt in den Wurzelbereich der Pflanzen dicht am Boden gießen, nicht großflächig von oben auf die Pflanzen (Wasser verdunstet dann nur), also auch Bewässerung per Rasensprenger vermeiden (ausführliche Infos zum Thema Rasen siehe unten).
  • Mulden und Gießringe (also ein kleiner Erdwall) um größere Pflanzen oder Bäume herum sorgen dafür, dass das Gießwasser dort versickert, wo wir es haben wollen. Frisch gepflanzte junge Obstbäume können auch mit einem sogenannten Gießsack versehen werden, aus dem langsam, aber kontinuierlich, Wasser in den Bereich um den Stamm tröpfelt.
  • Lieber seltener und dann aber mehr gießen und gut durchfeuchten, als täglich nur ein bisschen und oberflächlich. Damit bilden die Pflanzen tiefere Wurzeln und können sich in tieferen Erdschichten selbst versorgen.
  • Tröpfchenbewässerungssysteme eignen sich für Gemüse- aber auch trockenheitsempfindliche Staudenbeete. Damit lässt sich ordentlich Wasser sparen. So funktioniert’s:
    Das Bewässerungssystem besteht aus verzweigten Schläuchen mit Tröpfchendüsen; die Schläuche werden vom Wasserhahn ausgehend durch die Beete verlegt. Über einen kleinen Steuerungscomputer mit Zeitschaltuhr wird das Ventil am Wasserhahn geöffnet und geschlossen. Das Wasser kann so automatisch zu voreingestellten Uhrzeiten an gewünschten Wochentagen gezielt an die Pflanzen gebracht werden, wobei die Wassermengen über unterschiedliche Tröpfchendüsen individuell reguliert werden kann. Im Sommer ist es früh am Morgen zwischen vier und acht Uhr am kühlsten, sodass dann am wenigsten Gießwasser verdunstet und dieses tief zu den Wurzeln eindringen kann.
    Die Schläuche zum Verteilen des Wassers können aber auch an ein Wasserreservoir angeschlossen werden – dann eventuell mit einer Pumpe, um einen erforderlichen Wasserdruck zu erreichen.
    Beete tiefer legen: Wenn Beete wenige Zentimeter tiefer als der umgebende Boden angelegt werden, läuft das Wasser an den Rändern nicht auf die Randflächen und Wege ab. So können Beete „geflutet“ werden und Wasser dringt tief in den Boden ein. So bekommen Pflanzen, die mehr Feuchtigkeit mögen, in tiefergelegten Beeten mehr Wasser ab. Weniger häufiges Gießen ist dann notwendig (nur ein- bis zweimal je Woche).
    Mulchen: Zusätzliches Mulchen über den Schläuchen sorgt dafür, dass noch weniger Wasser verdunste

 

Weitere Informationen:

https://www.br.de/br-fernsehen/sendungen/querbeet/querbeet-garten-automatische-bewaesserung-100.html

https://www.mdr.de/mdr-garten/schlauch-tropfen-troepfchenbewaesserung-giessen-wasser-gewaechshaus-100.html

https://www.mdr.de/mdr-garten/pflegen/bewaesserung-bauen-diy-oberirdisch-troepfchen-100.html

https://www.ndr.de/ratgeber/garten/Bewaesserungssysteme-im-Garten-Was-ist-sinnvoll,giessen146.html

https://www.rbb-online.de/gartenzeit/archiv/20230625_1830/slow-flower-bewaesserung.html

Gartenfreund, Berliner Ausgabe August 2023, Seite 36-37: „Knallgrünen Rasen können wir uns nicht mehr leisten“. Tipps für das Wassermanagement von Bezirksgartenfachberater Dr. Erich Hetz

Besonders interessant aus der Nachbarschaft:

Gartenfreund, Berliner Ausgabe Juni 2023, Seite 30-31: Regen sammeln auch im Winter. KGA Grüne Aue: Neues Wassermanagementsystem im Klima-Schaugarten)

https://kleingartenkolonie-gruene-aue.de/klima-schaugarten/

Unsere Nachbarkolonie Grüne Aue hat auch eine Wetterstation, deren Daten man abrufen kann:

https://kleingartenkolonie-gruene-aue.de/wetterstation/

2.2  Regenwasser auffangen, aufbewahren und nutzen

Zum Gießen ist Regenwasser optimal. Es ist nicht nur kostenlos verfügbar, sondern auch weicher als Trinkwasser aus der Leitung und wird somit von vielen Pflanzen auch besser vertragen. Die Verwendung von Regenwasser zum Gießen ist hygienisch unbedenklich. Es kann vom Laubendach, aber auch anderen Dachflächen (wie z.B. Gewächshaus) in Regentonnen geleitet werden. Regenwasser darf nur von unproblematischen Dachflächen gesammelt werden, gibt das Umweltbundesamt zu bedenken:

„Einige Dachmaterialien sind jedoch für das Auffangen und die weitere Nutzung von Wasser im Garten nicht oder nur beschränkt geeignet. Von Dächern aus Kupfer und Zink können lösliche und unlösliche Metallverbindungen abschwemmen, die schädigend für die Umwelt sind. Bitumenabdichtungen von Dächern mit Teerpappe können Biozide freisetzen. Von einer Regenwassernutzung von diesen Flächen ist abzusehen. Wenn nur die Dachrinnen und Fallrohre aus Kupfer oder Zink sind, ist das in der Regel für die Nutzung im Garten unproblematisch.“

https://www.umweltbundesamt.de/umwelttipps-fuer-den-alltag/garten-freizeit/regenwassernutzung#gewusst-wie

Regenwassersammlung

Um Regenwasser zu sammeln eignen sich Regentonnen (gibt es in verschiedenen Größen, Farben und Formen) oder auch große Wassertanks, die einen Kubikmeter Regenwasser fassen. Mehrere Tonnen lassen sich auch miteinander verbinden – so lässt sich noch mehr Wasser sammeln. Die Entnahme des Regenwassers erfolgt per Gießkanne. Dazu die Regentonne etwas erhöht aufstellen, z.B. auf entsprechende Sockel und einen Hahn ganz unten an der Regentonne anbringen.

Beispiele bzw. ausführliche Anleitungen dafür gibt es hier:
https://www.gartendialog.de/regenfaesser-miteinander-verbinden/
https://www.hausjournal.net/regentonnen-verbinden
Unser Bezirksverband genehmigt auf Bauantrag (Wichtig: Erst beantragen, dann bauen!) den Einbau einer unterirdische Zisterne.

Mücken vermeiden

Mücken im Garten sind nicht nur lästige Plagegeister. Durch die Klimaerhitzung verbreiten sich auch in unserer Region Mückenarten, die gefährliche Krankheiten übertragen können, z.B. die Tigermücke. Auch wenn Mücken eine wichtige Nahrungsquelle für Gartentiere sind: Bitte verhindere, dass sich in deiner Regentonne Mückenlarven entwickeln können!
Eine der wichtigsten und einfachsten Maßnahmen: Sorge für eine gute Abdeckung der Regentonnen. So verhinderst du gleichzeitig, dass kleine Kinder oder Tiere wie Vögel, Eichhörnchen, Mäuse oder Käfer und andere Insekten hineinfallen und im schlimmsten Fall ertrinken. Auch Mücken können so gar nicht in den Wasserbehälter hinein, um ihre Eier abzulegen. Ein dichtes Netz über die Tonne gespannt erfüllt diesen Zweck ebenfalls.
Andere Ideen, die auch funktionieren können:

  • offene Tonnen innerhalb von 3 Wochen entleeren
  • Regentonne bepflanzen
  • Tierschutz beachten!

Bitte: Hausmittel, wie Öl oder Gesteinsmehl in die Wassertonnen zu geben, helfen NICHT, die Mücke an der Eiablage zu hindern. Mehrere Studien belegen das. Fische in der Regentonne zu halten, ist aus Tierschutzgründen inakzeptabel!

Es hilft nur, Wasserbehältnisse absolut abzudichten. Dafür gibt es Produkte wie Netze u. Deckel im Handel. Damit werden auch Kleintiere geschützt, die oft in Wassertonnen verenden. Wer drei Tage nicht im Garten sein kann, möge bitte auch die Kannen lehren. Weitere Orte, wo Eiablagen beobachtet wurden, sind Regenrinnen, Pfützen, sogar in Rohren und Pfosten, die den Gartenzaun halten, sind Wassersammlungen möglich, in denen sich Mücken entwickeln können.

  1. Gartengestaltung

Der Klimawandel verlängert bei uns allgemein die Vegetationsperiode – fast ganzjähriges Gärtnern ist möglich geworden. Und: Die Erderwärmung bringt auch neue Herausforderungen mit sich.

  • Pflanzenauswahl

Schon mit einer geschickten Auswahl der Pflanzen in unserem Garten können wir uns so manche Arbeit und manchen Erntefrust sparen. Das gilt für Gemüse, Gehölze und Stauden genauso wie für eine freie (Rasen-?)Fläche.

Gemüse

Wer bei der Bepflanzung folgende Aspekte berücksichtigt kann nicht nur Gießwasser sparen sondern auch anderen Problemen (z.B.  den Befall von Schaderregern) vorbeugen:

Mischkultur = gute Nachbarschaft verschiedener Pflanzen nebeneinander im Beet; dabei hilft auch, wenn der Boden durch Stauden beschattet wird.

Permakultur mit dauerhaften Gemüsen bzw. Perma-Veggies; diese Methode spart an allem: Wasser, Geld und Arbeit. Die Philosophie bei Perma-Veggies: Es wird nie alles geerntet – man lässt immer einige Knollen, immer einige Blütenstände stehen, damit sie Samen bilden, die dann an anderer Stelle keimen können. Da es Gemüsestauden sind, ist der Boden dabei auch immer gut bedeckt.

Beispiele für Perma-Veggies: Baumspinat (Fabopyrum cymosum), Erdbeerspinat (Chenopodium capitatum), Kardy (wilde Artischocke), Topinambur, Winterheckenzwiebel, Kantenlauch …

Wärmeliebende Gemüse haben bei uns Einzug gefunden

  • Artischocke, Aubergine, Melone
  • Weniger anspruchsvoll: Ananaskirsche (Physalis pruinosa), Kiwano (Cucumis metuliferus), Kirchererbse und mexikanische Gurke

Generell gilt: Kleinere Sorten vertragen Wasserknappheit besser; das gilt zum Beispiel auch bei Tomaten.

In Zukunft wird es neben stärkerer Sommertrockenheit auch häufiger Extremwetterereignisse wie Starkregen oder Stürme geben. Und trotz der steigenden Durchschnittstemperatur wird es weiterhin die Gefahr von Spät- oder Frühfrösten geben. Darauf können wir uns einstellen, indem wir …

  • tiefwurzelndes Gemüse wählen
  • genügsames Gemüse/Asketen wählen, z.B. Lauch (Porree), Pastinaken, Braunkohl, Ewiger Kohl
  • den Boden immer bedeckt halten – (Gemüse-)Stauden anbauen und mulchen

 

topinambur_pflanzenbestimmung.info                Ewiger Kohl_Pflanzenbestimmung.info

winterheckenzwiebel_lubera.ch

 

Baumspinat_Flora PressOtmar Diez                        Kardy_schweizergarten.ch

 

Quelle: „Gemüse ernten ohne Gießen“ von Christine Weidenweber ISBN 978-3-8186-1107-1

 

Stauden

Trockenheitsresistente Stauden nach Farben sortiert unter Angabe, welchen Insekten sie nützen

(Hyperlink auf Excel-Tabelle im pdf-Format hinterlegen)

 

  • Rasen

Dieses beruhigende gleichmäßige Grün – ein schöner Rasen kann entzücken und ist ein uralter Baustein in der Gartengestaltung. Ein schöner Rasen, dicht, kräftig, grün – eine Augenweide!

Aber, können wir uns Rasen noch erlauben? Letztlich eine Monokultur, die weder der einheimischen Insektenwelt nützt, noch Ressourcen, wie Wasser, schont, und die nur mit viel Dünger und Unkrautvernichtungsmitteln funktioniert, bei deren Produktion enorme Mengen an CO2 freigesetzt werden?

Wer auf Rasenflächen gar nicht verzichten kann, kann im Kleinen für unsere Insektenwelt hilfreich sein, indem nicht stets die gesamte Rasenfläche gemäht wird, sondern immer an anderer Stelle, dort, wo die Freizeitbeschäftigungen nicht stattfinden, mal eine oder zwei Mahden ausgesetzt werden, damit Gräser zur Blüte kommen können und Insekten Nahrung finden. Auch Kindern ist das gut zu erklären, dass da wo die Blümchen stehen, (Kleeinseln zum Beispiel) auch Bienen sind und wir dort besser nicht stören.

Eine gesunde Rasenfläche – wer wünscht sie sich nicht und verzweifelt daran oft. Schon wieder entstehen Lücken im gleichmäßigen Grün, Düngung und Bewässerung sind teuer und diese viele Arbeit… Können wir den Gedanken, auf Rasen zu verzichten, einmal aufkeimen lassen? Vielleicht teilweise?

In diesem Zusammenhang kann über Mikroklee, Rasenumbau zur Blumenwiese und Rasenalternativen nachgedacht werden.

Bei den Gestaltungsgedanken für meinen Garten kann ich, auch nach und nach und nicht mit einem Ruck, immer mehr in Betracht ziehen, dass mehr Wiese, weniger Rasen zu einem Plus im Garten und nicht zu einem Minus führt.

Stichworte zum Thema Rasen: Robuster Rasen – Extensivrasen – Rasenalternativen – Blumenwiesen – Rasenpflege anpassen – Mähtipps – Bodenverbesserung – Bewässerungstipps

 

Hier bitte mal stöbern:

„Ist Rasen noch zeitgemäß?“

https://www.mainz.de/verwaltung-und-politik/buergerservice-online/umwelttipps/garten/rasen-und-klimawandel.php

„Lasst den Rasenmäher stehen!“

https://www.deutschlandfunkkultur.de/gruener-rasen-parkanlagen-klima-stadt-100.html

„Rasenflächen neu denken und gestalten: Nie mehr brauner Rasen!

https://www.mdr.de/mdr-garten/pflegen/rasen-alternative-ersatz-wasser-klimawandel-100.html

„Rasen sprengen: Warum das auch ohne Wassermangel keine gute Idee ist“

https://utopia.de/ratgeber/rasen-sprengen-warum-das-auch-ohne-wassermangel-keine-gute-idee-ist/

„Sattes Grün trotz großer Hitze“

https://wohnen-magazin.de/garten/gestaltung-pflege/alternativen-zum-rasen

„Extensivrasen – Verantwortungsvolle Rasenpflege im Klimawandel“

https://www.hierbluehteuchwas.de/extensivrasen-verantwortungsvolle-rasenpflege-im-klimawandel/

„Rasen im Garten: So macht er kaum Arbeit und ist ökologisch wertvoll“

https://www.oekotest.de/bauen-wohnen/Rasen-im-Garten-So-macht-er-kaum-Arbeit-und-ist-oekologisch-wertvoll_12613_1.html

„Ohne Gießen Wie ich mit Nichtstun meinen Rasen gerettet habe“

https://www.geo.de/natur/nachhaltigkeit/verbrannter-rasen–diese-tipps-helfen-wirklich-33557018.html

„Kein englischer Rasen: Diese 7 Alternativen sind umweltfreundlicher“

https://www.oekotest.de/bauen-wohnen/Kein-englischer-Rasen-Diese-7-Alternativen-sind-umweltfreundlicher_13898_1.html

 

 

 

  • Strukturen

Auch mit verschiedenen Gestaltungsideen und einer cleveren Strukturierung des Gartens lässt sich auf die Herausforderungen des Klimawandels reagieren.

 

Kraterbeet

Ein Kraterbeet mit seinem besonderen Mikroklima ist an Wetterextreme angepasst, etwa an lange Trockenperioden im Sommer und viel Regen im Winter.

Man legt es kreisrund an, mit einem Wall außen herum und einem „tiefergelegten“ Beet. Die Höhenunterschiede und der Wall bieten Schutz. Bei Wärme ist es im Krater kühler als außerhalb. Es gibt im Beet verschiedene Pflanzzonen – der Feuchtegrad im Boden und die Intensität der Sonneneinstrahlung unterscheiden sich je nach Zone. Der Durchmesser sollte mindestens zwei Meter betragen, mehr ist besser, weil dann mehr Fläche zum Anbau entsteht und die Hänge flacher angelegt werden können.

Foto kommt extra

Foto: NABU/Martin Staffler

In der tiefen Zone des Kraters ist es feucht und windstill: Tomaten (warmer Feuer Fuß, die Blätter in der Höhe können gut abtrocknen), Paprika, Auberginen, Buschbohnen, Gurken, Zucchini, Basilikum, Sellerie oder Erdbeeren.

An der Randzone nimmt die Feuchtigkeit des Bodens, nach oben hin ab. Hier gedeihen Pflanzen, die Wärme und weniger Wasser brauchen. Radieschen, Petersilie, Erdbeeren, Buschbohnen, Feldsalat, Zwiebeln, und Möhren

In der Wallzone können Gehölze gepflanzt werden, die es eher trocken mögen. Dazu gehören unter anderem Kräuter wie Salbei, Thymian, Oregano, Lavendel, Wildstauden wie Malven, Wegwarten, Wilde Möhre, Hornklee etc.

Hier etwas einfacher:

Bild kommt extra

Quelle: NABU (https://www.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/oekologisch-leben/balkon-und-garten/grundlagen/elemente/26033.html)

Infos zum Kräuterbeet:

https://www.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/oekologisch-leben/balkon-und-garten/grundlagen/elemente/26033.html

https://www.gartenflora.de/wohnen-im-gruenen/gartengestaltung/kraterbeet-klima-garten-trockenheit-gemueseanbau/

 

  1. Weitere Tipps und Tricks bei Dürre und Trockenheit

Hacken, regelmäßig

„Einmal hacken spart dreimal gießen“ ist eine uralte Gartenregel. Die feinen Kapillarleitungen im Boden werden durchs Hacken unterbrochen, über die das Wasser aus dem Boden an die Oberfläche transportiert wird und dort verdunstet. Außerdem kann ein aufgelockerter, gehackter Boden das Gießwasser besser aufnehmen, sodass schon geringere Wassermengen genügen.

 

Mulchen

Bitte, möglichst keine nackte Erde zulassen – auch zwischen Gemüse und im Staudenbeet! Das Bedecken des Bodens verhindert das Verdunsten von Wasser und schützt den Boden vor direkter Sonneneinstrahlung. Durch die stattfindende Verrottung fördert Mulchen die Bodenlebewesen, die Bildung einer Humusschicht und so gesundes Pflanzenwachstum.

 

Salat „auf Rädern“

Eine gute Idee aus unserer Kolonie: Salat in der Kiste auf Rollen! Rein in den Schatten, ab in die Sonne … alles kein Problem 🙂

Hierfür wird eine Plastikbox mit Karton, Zeitungspapier oder ähnlichem Material (bitte genau prüfen, welches Material in Bezug auf Schadstoffbelastung unbedenklich ist!) ausgeschlagen, mit Erde gefüllt und bepflanzt.

  1. Pools: Wasserverbrauch und Entsorgung des Wassers im Herbst

Die Berliner Verwaltungsvorschriften limitieren mit ihren Festlegungen in § 11 (Absatz 2) des Muster-Pachtvertrages die Größe und Beschaffenheit von Pools in Kleingärten. Demnach dürfen Badebecken nicht ins Erdreich eingelassen sein, der Durchmesser darf maximal 3,60 Meter betragen, die Höhe maximal 90 Zentimeter.

Quelle: https://www.gartenfreunde-berlin.de/service/rechtliche-grundlagen/verwaltungsvorschriften-ueber-dauerkleingaerten-und-kleingaerten-auf-landeseigenen-grundstuecken-vom-15-dezember-2009/722

Hier wird auch geregelt, dass der Pool im Herbst abgebaut werden muss.

Ein solcher Maximal-Pool fasst mehr als 9 m3 Wasser – das sind etwa 60 Badewannenfüllungen. Um die Wasserqualität über den Sommer hygienisch zu halten, ist in der Regel die Zugabe von chemischen Mitteln nötig. Schwierig wird dann die Antwort auf die Frage: Wohin mit dem Wasser im Herbst?

Für die Entsorgung des Wassers aus einem  Badebecken gilt in Berlin weiterhin: Poolwasser, das mit chemischen Mitteln behandelt ist, gilt als Abwasser und darf nicht einfach in den Garten abgelassen oder zum Wässern der Pflanzen genutzt werden – egal, was Hersteller, Werbung oder Medien sagen. „Ausschließlich in Einzelfällen darf eine Versickerung erfolgen, wenn die Wasserbehörde auf Grundlage einer Wasseruntersuchung über das Erfordernis einer wasserrechtlichen Erlaubnis entschieden und diese, falls erforderlich, erteilt hat“, betont die Sprecherin der zuständigen Senatsverwaltung.

Das heißt im Klartext: Nur wer eine offizielle Wasseranalyse durchführen lässt und das Versickern danach beantragt, darf einfach den Stöpsel ziehen oder das Poolwasser zum Gießen verwenden. Einfach eine gewisse Zeit nach der letzten Chemie-Behandlung abzuwarten, reicht also nicht.

Anders ist es bei den kleinen Planschbecken: Das Wasser steht in der Regel nur wenige Tage und wird nicht mit Zusätzen sauber gehalten. Hier wird das Versickern des Wassers geduldet, wie die Berliner Wasserbetriebe (BWB) mitteilen.
Poolwasser muss „grundsätzlich immer entweder über die öffentliche Kanalisation oder durch einen bei den Berliner Wasserbetrieben zertifizierten Abwasserentsorger mit einem Fahrzeug“ entsorgt werden, lautet die klare Ansage der Senatsverwaltung. Da die wenigsten Berliner Kleingärten an die Kanalisation angeschlossen sind, bedeutet das: Pächter, die ihren Poolinhalt am Ende der Saison legal entsorgen wollen, müssen dafür eine gesonderte Abfuhr beim Entsorgungsbetrieb buchen.

 

Der vollständige Artikel findet sich auf der Homepage den Landesverbandes der Berliner Gartenfreunde:

https://www.gartenfreunde-berlin.de/news/wohin-mit-dem-abwasser-/9670

 

weitere Quellen:

Garten, Gießen, Trockenheit:

https://gartenfreunde.de/gartenpraxis/gartenpflege/gaertnern-fast-ohne-giessen/

Bewässerung:

https://www.verbraucherservice-bayern.de/themen/umwelt/smart-bewaessern-oekologisch-sinnvoll-oder-nur-bequem

 

Häckselaktion 2024

Wunderbar, wie viele Pächterinnen und Pächter an dem Angebot am letzten Freitag teilgenommen haben. Hecken, Obst- und Ziergehölze wurden rechtzeitig geschnitten und konnten vor der Kolonielaube durch den dieselbetriebenen Großhächsler zu Kleinholz gemacht werden. Sehr viele nahmen sich die Holzhackschnitzel wieder mit und verwenden diese kostbare Biomasse im eigenen Garten: Auf Wegen (Unkraut wächst weniger, weil kaum Licht an den Boden kommt) oder im Hochbeet sind sie nämlich gut einzusetzen.

Ende Februar/Anfang März 2025 wird es diese Aktion wieder geben ;O)

Vielen Dank an Ines Drescher, die dafür gesorgt hat, dass in unserer Kolonielaube alles wieder so ordentlich wie vorher ist.

Hecke entfernt

Im Weg „Am Hang“ hat sich in den vergangenen Jahren eine Hecke, Wilder und Echter Wein über Flieder und seinen vielen Ausläufern selbständig gemacht. 

Die Pächterin konnte dem Ungetüm nicht mehr Herr werden und so habe wir bei der Gartenbegehung gemeinsam festgelegt, dass wenn sie die  Hecke entfernt, die Kolonie ihr im Rahmen der Gemeinschaftsarbeit hilft.

Am 24.2. war es nun soweit und zusammen konnten wir den Weg frei machen.

Bei herrlichem Wetter und unermüdlichen Helfern seht her:

Hier fehlt schon ein Stück nach 1 Stunde Arbeit zu sechst!

Ein echter Schnitt her und hier zeigt sich der durchschlagende Erfolg

Helferinnen und Helfer sind zufrieden ;O)

Und alles rechtzeitig zum Hächslereinsatz geplant:

Tipps und Hinweise

Was getan werden kann:

• Geräte ausleihen statt kaufen: In der Kolonielaube stehen verschiedene Gartengeräte
zum Ausleihen zur Verfügung. So müssen nicht alle alles kaufen und im eigenen
Schuppen lagern, der Platz ist ja auch begrenzt. Zum Beispiel sind Vertikutierer (für die
Rasenpflege), Häcksler (für das Zerkleinern von Zweigen nach Baum- und
Strauchschnitt), eine Walze (zur Bodenvorbereitung) und auch Festzeltgarnituren gegen
ein geringes Entgelt ausleihbar.

• Natürliche Mittel statt Chemie: Verzichten Sie bitte auf Blaukorn und andere
mineralische Dünger sowie auf chemische Schädlingsbekämpfung. Pflanzenstärkung
geht mit natürlichen Mitteln, die wir zum großen Teil in unseren Gärten haben.
Krankheiten und Schaderreger können durch Abstände, hinreichenden Schnitt und
Förderung von Nützlingen reduziert werden. Infos dazu gibt es in den monatlich
stattfindenden Gartenberatungstreffen.

• Regionale Pflanzen statt Exoten: Setzen Sie Bestäuber-freundliche, regionale Stauden
und einheimische Gehölze in Ihren Garten. Mit exotischen Pflanzen können die Insekten
in unserer Region nichts anfangen.

• Nisthilfen und Sandarien für Wildbienen anlegen, aber mit Verstand! Man kann dabei
eine Menge richtig – aber auch viel falsch machen. (Hilfreiche Tipps:
https://www.youtube.com/watch?v=URYY1CU7b0s,
https://www.youtube.com/watch?v=7qKzgq-V4TE)

• Gießwasser: Bitte nutzen Sie das Regenwasser, in dem Sie es in Regentonnen oder
Wassertanks auffangen. Das spart Geld, schont die Ressource Trinkwasser und
„schmeckt“ den Pflanzen besser. Bitte decken Sie die Tonnen ab, um Mücken
abzuwehren oder geben Sie hin und wieder eine Hand voll Steinmehl hinein.

• Gartenabfälle kompostieren: Aus den Gartenabfällen entsteht im Folgejahr das
sogenannte Schwarze Gold, also der Humus, der – auf die Beete gebracht – Zier- und
Nutzpflanzen, auch Obstbäume stärkt und gedeihen lässt. Hierfür eignen sich alle
gesunden Gartenabfälle, Rasenschnitt usw. Mit Schaderregern befallene Pflanzenteile
und Fallobst müssen ordnungsgemäß entsorgt werden (Hausmüll oder Laubsäcke, die
bei der BRS gekauft werden können). Jährlich bestelle ich außerdem gute und günstige
torffreie Erde für uns. Damit können wir den Boden in unseren Gärten aufwerten.

• Mulchen von Flächen: Rasenschnitt und Laub der Obstgehölze, nicht das der Walnuss,
eignet sich wunderbar zum Mulchen von Beeten, denn der „abgedeckte“ Boden trocknet
nicht so leicht aus, Unkräuter haben weniger Licht zum Wachsen und die Bodenqualität
wird verbessert.
Häckselgut vom Strauchschnitt und von Bäumen ist zum Abdecken von Wegen gut zu
nutzen.

Was beachtet werden sollte:

• Beim Füttern von Vögeln darauf achten, dass Nagetiere die Körner nicht erreichen.
Leider siedeln sich schnell Mäuse und Ratten an.

• Der Kompost muss frei von Fallobst gehalten werden. Keinesfalls dürfen Reste vom
Essen, Grillgut (auch die Grillkohle nicht) usw. auf den Kompost gebracht werden. Auch
das zieht die Gartenbesucher an, die wir nicht haben wollen.

• Beete müssen nicht umgegraben werden! Das Umgraben zerstört die Bodenstruktur und
befördert tief liegende Unkrautsamen nach oben. Völlig ausreichend, um den Boden
aufzulockern und zu belüften, ist Einstechen und leichtes Anheben mit der Grabegabel.

• Räumen Sie im Herbst die Beete nicht ab. Die Staudenstängel und Pflanzenreste dienen
Tieren als Schutz und Futterquelle. Das „Beetabräumen“ kann gut im Frühjahr erledigt
werden, wenn der Neuaustrieb bereits zu sehen ist.

• Vermeiden Sie nächtliche Beleuchtung in Ihren Parzellen. Auch Bewegungsmelder
stören Insekten, Fledermäuse und andere nachtaktive Tiere enorm.

Häcksleraktion

Am 3. März fand unsere erste Häcksel Aktion statt.

Ein großer Häcksler hat eine Menge Schnitt klein gemacht, den die Pächter dann gleich wieder mit genommen haben.

Vielen Dank an unsere Gartenfachberaterin, Heike, für die Organisation!

Blumenwiese 1

Hallo…
Was macht Ihre Blumenwiese? Sie wollten doch eine anlegen? Haben Sie sich dazu durchgerungen? Nein! Oder meinen Vorschlag mit einem Blumenkübel erst einmal versucht? Wurde Ihr Angebot von den Wildbienen und Faltern angenommen? Wiesenblumen sind wichtige Trachtpflanzen für diese Tiere. An dieser Stelle steht natürlich der Löwenzahn, Sie rümpfen die Nase! Löwenzahn ist für Sie Unkraut, das nicht in den Garten gehört. Das mag aus Ihrer Sicht vielleicht akzeptabel sein. Aber die Wildbienen sind auf ihn im zeitigen Frühjahr angewiesen genauso wie die Gänseblümchen in ihrem Rasen. Vielleicht hilft Ihnen ein Tipp von mir, wie ich es in unserem Garten mache: Sobald die Blüte vorbei ist, entferne ich die sich entwickelnden „Pusteblumen“, bevor sie ihre Fallschirme dem Wind anvertrauen und sich im ganzen Garten und auch beim Nachbarn breitmachen. Wenn es zu viele werden oder wenn sie an ungünstiger Stelle stehen, steche ich einige aus, es bleiben dann immer noch genug als Futterquelle stehen. Das kann ja in einer stillen Stelle im Garten sein. Sein Pollen versorgt 72 Wildbienenarten mit Nahrung und das ist immens wichtig.
Wildbienen brauchen wir als Obstbestäuber, gerade bei kühlem und unbeständigem Wetter. Unsere Hummeln gehören auch in die Gruppe der Wildbienen. Haben Sie das gewußt? Falls Sie lieber Stauden im Kübel haben möchten, auch da gibt es „Hitlisten“ bei den Wildbienen, z.B. die Wiesenflockenblume, davon ernähren sich 39 Arten, der Wiesensalbei versorgt 24, der Natternkopf mit seinen herrlichen blauen Blüten 37 und das orange-gelbe Habichtskraut 32. Aber auch die wilde Möhre und Glockenblumen sind für bis rund 20 Arten reiche Futterquellen. Auch so ein kleiner „wilder Garten“ kann Blickpunkt und Blickfang sein, besonders aus der Sicht der Wildbienen. Sie danken es Ihnen mit einer reichen Obsternte.
Wie ? Sie kaufen Ihr Obst lieber im Supermarkt! Aha! Sie nehmen lieber die tollen, großen und schönen Äpfel, die bis zu 17 mal gespritzt werden, ehe sie in den Handel kommen. Auch alle anderen Obst- und Gemüsesorten sind reinste Chemiedepots. Aber, ja, die halten sich ja auch länger als das Obst und Gemüse aus dem eigenen Garten. Fragen Sie sich nicht manchmal warum? Im eigenen Garten lehnen sie Chemie jeglicher Art ab, davon gehe ich mal aus, das ist auch gut so, für Ihre und unsere Gesundheit. Aber warum kaufen Sie viel Chemie mit wenig Obst für teueres Geld im Supermarkt? Sind Sie aktienmäßig an der Chemieindustrie beteiligt? Nein! Warum tun Sie sich das an? Sie sind nicht zu überzeugen? Nun, dann sollte Sie Ihren Garten verkaufen und anderen Platz machen, die sich gesund ernähren wollen. Mit Obst und Gemüse aus dem eigenen Garten, das Sie frischer nicht kaufen können.
Denken Sie mal darüber nach, bis zum nächsten mal
Frisch, ja, aber bei unseren Bodenbelastungen und der Luftverschmutzung, heute nicht mehr unbedingt zu unterschreiben !?!?!

Neupflanzung

Da es so langsam auf den Herbst zugeht und die Gartenkataloge die Briefkästen füllen, wird es Zeit sich Gedanken über eventuelle Neupflanzungen zu machen. Vielleicht mußte ein kranker Baum weichen, der dem Kompost Schatten gespendet hatte. Das wäre eine gute Möglichkeit, um dort einen Holunder ( Sambucus nigra ) zu pflanzen. Er wächst schnell, bietet wieder Schatten , den Insekten eine zusätzliche Nahrungsquelle, den Vögeln Futter für den Winter und die markhaltigen Zweige können geschnitten und gebündelt aufgehangen werden. Sie bieten Unterschlupf für Solitärinsekten. Auch für Sie als Gartenbesitzer bietet er etliches, ob als Saft, Gelee oder als Tee bei Erkältungen.
Oder wie wäre es mit der Blutjohannisbeere ( Ribes sanguineum), ein wunderbarer Frühjahresblüher und Tummelplatz für Bienen, Hummeln und Solitärinsekten. Vielleicht möchten sie auch Ihrer Laube ein grünes Kleid überstreifen. Wie wäre es da mit der Kletterhortensie ( Hydrangea petiolaris), die auch an sehr schattigen Plätzen noch gut gedeiht. Sie ist ein sommergrüner Kletterstrauch, der mit Hilfe von Haftwurzeln das Gebäude langsam erobert. Zum Anfang braucht sie etwas Kletterhilfe. Die weißen Schirmrispen werden bis zu 25 cm breit. Im dichten Blätterwald der Pflanze können Vögel ungestört brüten und ihre Jungen aufziehen .
Es könnte ja auch sein, dass Ihre alte Hecke im Winter ausgefroren ist. Der Sichtschutz am Lieblingssonnenplatz am Rasen ist weg. Bei sonnigem Standort ein idealer Platz für die Blutberberitze ( Berberis thunbergii ‚Atropurpurea‘) . Ein wertvolles Vogelschutzgehölz, durch die bis zu 2 cm langen Dornen. Futtergehölz und Nektarquelle zugleich. Sie wächst dicht und sieht, mit ihrem roten Laub sehr dekorativ aus. Denken Sie bitte an die Schnitthöhe von 1,25 m .
Bei allem was Sie pflanzen möchten, denken sie an unsere heimische Tierwelt, die auf unsere Hilfe angewiesen ist. Schaffen Sie Nischen zum ungestörten Nisten, Brüten und Verstecken.
Viel Spaß beim Blättern und Bestellen, sowie Pflanzen und entdecken.

Nashörner

Wie steht es mit „Nashörnern“ in Ihrem Garten? Na? Ihre Brille ist in Ordnung, auch hat sich kein Druckfehlerteufelchen eingeschlichen, es ist auch kein Safaribericht. Nein, nein, ich meine die Nashornkäfer die schon stark gefährdet sind.
Kennen Sie nicht, haben ja aus Ihrem Garten keinen Wildpark gemacht und der WWF hat auch noch nicht an Ihre Tür geklopft. Alles richtig, wenn Sie einen Kompost oder sogar zwei Ihr eigen nennen und ihn richtig pflegen und hegen, haben Sie vielleicht auch den Nashornkäfer mit seinen Larven (Engerlingen) darin.
Jetzt greifen Sie nicht sofort zur Grabegabel und bringen Ihren Kompost durcheinander. Diese Käfer und Larven sind vollkommen harmlos. Ihre Engerlinge ernähren sich in ihrer 2-3 jährigen Entwicklungszeit von vermoderndem Holz und brauchen die Wärme des Kompostes.
Früher kamen sie vor allem in den Eichenlohehaufen der Gerbereien vor. aber durch den Vormarsch der Chemie in diesen Betrieben verschwanden die Nashornkäfer. Man findet sie heute noch in Eichenwäldern, wo die Larven in den vermoddernden Stubben einen Lebensraum haben.
Tiere sind ja flexibler als wir Menschen und so haben sie sich unsere Komposthaufen, aber auch Mist- und Sägemehlhaufen als neue Quartiere ausgesucht.
Die Käfer fliegen im Mai – Juni und lecken den Saft von Eichen. sie sind 2-4 cm groß. Die Männchen tragen ein nach hinten gebogenes Horn auf dem Kopf und tiefe Erhöhungen und Ausbuchtungen auf dem Halsschild. Die Weibchen haben nur ein kleines Hornschild und sind ansonsten glatt. Schild und Horn sind dunkel, die Flügeldecken braun. Ihre Larven erreichen eine Länge bis zu ca. 12 cm, ehe sie sich dann verpuppen.
Wenn Sie demnächst Ihren Kompost umsetzen, gehen sie behutsam vor. Finden sie helle Larven von der beschriebenen Größe, so setzen Sie sie vorsichtig in einen mit Kompost gefüllten Behälter und nach der Umsetzung des Kompostes wieder in ihren Lebensraum zurück. Natürlich nicht oben drauf, sondern zwischen den Schichten, sie mögen es ja warm und kuschelig. Falls Sie das Glück haben und sind fündig geworden undI hre Kinder oder Enkelkinder sind gerade zu Besuch, haben Sie die tolle Möglichkeit „Natur pur“ zu zeigen.
So etwas schönes sollte man sich nicht entgehen lassen, um späteren Generationen das sensible Gefüge Natur näher zu bringen und Nischen aufzuzeigen. Ich wünsche Ihnen ein glückliches Händchen dabei.

Mutterkraut

Was haben Mutterkraut und Co. in unseren Gärten gemeinsam?
Wir betrachten sie heute als Zierpflanzen, aber eigentlich sind es Arzneipflanzen, die ihren Weg aus den Klostergärten im Mittelalter zu uns gefunden haben. Ob durch Wind, Tiere oder Menschen, wie auch immer. Bei einigen deutet der Name schon auf ihre eigentliche Bedeutung hin. So zum Beispiel: Frauenmantel ( Alchemilla vulgaris) ihr Beiname lautet „Bester Freund der Frau“ und weist schon auf die eigentlichen Heilzwecke hin, zur Linderung bei Frauenleiden. Mit dem Absud der Blätter werden auch heute noch Kompressen getränkt um entzündlichen Wunden zu heilen. Ebenso finden wir sie in kosmetischen Artikeln auf Kräuterbasis.
Wermut (Artemisia absinthum) ist mit das bitterste Gewürzkraut in unseren Gärten. Als Aufguß ist es ein Desinfektionsmittel, pulverisierte Blätter sollen Motten im Schrank vertreiben. Kohlweißlinge mögen ihn auch nicht, man sollte ihn mal zwischen Kohlgewächse anpflanzen.
Mutterkraut ( Chrysanthemum partenium ) wurde schon früher , aber auch heute wieder verstärkt bei Migränepatienten angewendet, gerade dort bei denen Medikamente nicht ansprechen, hat auch fiebersenkende Wirkung.
Lungenkraut ( Pulmonaria officinalis) sein Name sagt es schon, wurde bei Lungenleiden angewandt und fehlt auch heute in keiner Hustenmischung. Weitere Heilzwecke waren Bronchitis, Entzündungen im Rachenbereich, stopfende Wirkung bei Durchfall.
Augentrost (Euphrasia rostkoviana) seine Öle wurden ins besonders bei Augenentzündungen angewandt, durch diese Heilwirkung kam er zu seinem deutschen Namen.
Herzgespann( Leonurus cadiaca) aus dem Kraut wurde früher eine Droge gegen Herz- und Magenschmerzen hergestellt. Findet heute noch Anwendung auf den Gebieten Nerven, Herz und Gefäße. Überaus beliebt bei Bienen und Hummeln.
Ob die alle herzkrank sind???
Die Wurzel der Blutwurz ( Potentilla erecta) wurde als Heilmittel gegen Entzündungen äußerlich für den Rachenraum und innerlich gegen Durchfall verabreicht.
Marienblatt (Balsamita major) auch Frauenminze genannt, ist auch eine Heilpflanze aus den Klostergärten des Mittelalters, sie wurde vielfältig bei Magen-, Leber-, Kopfschmerz und Husten eingesetzt. Der Minzegeschmack ist herb süß.
Die Gundelrebe (Glechoma hederacea) wächst in der Sonne und im Halbschatten, am Teich und im Steingarten. Durch ihre Bitterstoffe fanden sich Anwendungsgebiete bei Harnwegserkrankungen, zur Blutreinigung und zur Gallebildung.
Die Hundszunge (Cynoglossum officinale) wurde bei Verstopfungen und Erkältungskrankheiten als Blatt – oder Wurzelauszüge angewandt.
Das Mädesüß ( Filipendula ulmaria) ist eines der 4 magischen Kräuter der Kelten. Es hat fiebersenkende Wirkung, ist schmerzstillend und hat antirheumatische Bestand-teile und lockt mit seinem Honigduft die Insekten magisch an.
Die Schlüsselblume (Primula veris) wurde als Beruhigungsmittel und gegen Kopfschmerzen angewandt.
Das Schöllktaut ( Chelidonium majus) ist eine Wildpflanze, die leicht giftig ist. Sie fand Anwendung bei Hautkrankheiten und Warzen.
Sämtliche Pflanzenteile des Seifenkrautes ( Saponaria officinalis ), besonders die Wurzeln wurden in Wasser aufgekocht und als milde Waschlauge verwendet. Es wird auch heute noch zum Waschen von Teppichen, Seide und antike Stoffe verwandt. Sehr geeignet auch für Allergiker. Als Droge diente sie zur Behandlung von entzündeten Atemwegen.
Das Tausendgüldenkraut ( Centarium erythraea) ist eine zierliche Schmuckstaude mit rosa Blüten. Früher eine bekannte Heilpflanze, die verdaungsanregende Bitterstoffe enthält. „Tausend Gulden“ wert bei einem kranken Magen. Daher der Name.
Weinraute (Ruta graveolens) hat eine stark gefäßerweiternde Wirkung und ist das Gewürz für den italienischen „Grappa“.
Aus den Blättern des Heilziestes ( Stachys officinalis) wurde Tee bei Durchfall, Migräne und zur Blutreinigung verabreicht.
Nicht das Sie sich jetzt einen Apothekergarten anlegen, ( – warum eigentlich nicht???)aber, es ist doch mal ganz interessant zu wissen, dass diese Stauden, die unsere Nützlinge so lieben, früher eine ganz andere Bedeutung hatten. Nicht nur zur Zierde gepflanzt wurden, sondern den Menschen Linderung brachten und bei der Genesung halfen und zum Teil auch heute noch angewendet werden.
Bleiben sie gesund, bis zum nächsten Mal.