Gartenfachberatung

Unsere Gartenfachberatung unterstützt Pächter bei allen Fragen zu Aufwuchs, Planzen und deren Krankheiten.

Apfelunterlagen

Apfelunterlagen Stand: 01.11.2011
Schwach wachsende Unterlagen:
Bis 2,00 m hoch werdend (very small):
´P 22´
´M 27´ – Sehr schwach wachsend (ca. 30 % schwächer als ´M 9`, benötigt Pfahl, anspruchsvoll an Boden, fördert Fruchtbarkeit für starke Sorten.
Nicht für den Kleingarten zu empfehlen.
´G 65´
Bis 2,50 m hoch werdend (small):
´M 9´ – Schwach wachsend, Standardunterlage für kleinkronige Bäume (Spindel, Busch, Spalier), benötigt Pfahl, anfällig für Feuerbrand und Wühlmäuse, frostempfindlich, anspruchsvoll an Boden, Ertrag früh mit guter Qualität.
ÉMLA 9´ – Resistent gegen Phytopthora cactorum.
´CG 41´ – Wächst leicht stärker als ´M 9´, sehr gut resistent gegen Feuerbrand, tolerant gegen Nachbaukrankheiten, bringt höhere Erträge.
´Bud. 9´ – Gezüchtet in Budagovsky (´M 9´ x Malus niedzwetskyana ´Red Standard´), tolerant gegen Feuerbrand.
´G 16´ – Gute Alternative zu ´M 9
´Mark`
Bis 3,00 m hoch werdend (medium):
´M 26´ – Nicht standfest (Pfahl), anfällig für Kragenfäule und Wühlmäuse, hochanfällig für Feuerbrand, auch für schlechtere Böden geeignet, Unterlage für schwach wachsende Sorten.
´CG 11´ – (´M 26´x ´Robusta 5´), wächst ähnlich stark wie ´M 26´, mit mittlerer bis guter Resistenz gegen Feuerbrand, tolerant gegen Nachbaukrankheiten.
´P 22´ – (´´M 9´ x Antanowka), Unterlage für kleine Bäume.
´G 202´
´G 30´
´MM 102´
´MM 111 / ´G 11`
Bis 4,00 m hoch werdend (larg):
´MM 104´
´M 105´ – Unterlage für Ballerina-Säulenäpfel, winterhart, auf normalen Boden wachsend.
´M 2´
´M 7´ – Benötigt Pfahl, relativ resistent gegen Kragenfäule und Feuerbrand, tolerant gegen zu trockenen und zu feuchte Böden, gute Fruchtqualität.
´MM 106´ – Bedingt standfest, benötigt Pfahl, ähnlich wie ´M 7´und ´M 27´, aber blutlausresistent, aber sehr anfällig für Kragenfäule, nicht für schwere Böden geeignet, verträgt keine Sommertrockenheit, Ertrag früh und regelmäßig, gute Fruchtqualität.
´M 4´ – Für Buschbäume, nicht genügend standfest, sehr empfindlich gegen Nässe und Trockenheit, Ertrag nach 6 bis 8 Jahren, Früchte färben schlecht aus.
´M 116´
Stark wachsende Unterlagen:
Bis 5,00 m hoch werdend (very larg):
Á 2´ – Stark wachsende schwedische Selektion, sehr frosthart, verträgt keine Staunässe, für Halb- und Hochstämme sehr empfehlenswert, Ertrag höher und etwas früher als bei Sämlingsunterlagen, bessere Fruchtqualität.
´MM 111´ – Standfest, relativ resistent gegen Feuerbrand, wenig anfällig für Kragenfäule und Blutlaus, sehr frosthart, relativ trockenheitstolerant, Ertrag mittelfrüh und hoch, aber unregelmäßig.
´M 109´ – Bis 5,00 m hoch werdend,
´M 11´ – Bis 5,75 m hoch werdend, für Halbstämme geeignet, widerstandsfähig gegen Frost, anfällig für Wurzelkropf, später Ertrag (nach 10 Jahren), Früchte reifen schlecht aus.
´M25´ – (Northen Spy x ´M 2´), geeignet für Halb- und Hochstämme, standfest, widerstandsfähig gegen Kragenfäule, anfällig für Blutlaus.
´Bud 118´ – Kälteresistent.
Sämlingsunterlage – Bis 6,00 m hoch werdend, meistens Bitterfelder Sämling´´ oder Grahams´, 3 x höher als ´M 27´, sehr standfest, geeignet für Halb- und Hochstämme, Bäume können sehr alt werden, von Natur aus virusfrei.
Bemerkungen:
M-Unterlagen sind generell anfällig für Feuerbrand. Einzig die Unterlage ´M 7´scheint feuerbrandtolerant zu sein.
Budakovsky-Unterlagen vom russischen Forschungsinstitut Michurin
´M 9´aus ´Gelben Metzeler Paradies´entstanden.
Quellen:
Kreisverband für Gartenbau und Landespflege Fürstenfeldbruck e.V.
Obst- und Gartenbauverein Offenthal
Landesverband Bayerischer Kleingärtner e.V., Merckblatt 22
Ökolandbau.de
Lebensressort Steiermark
BDG e.V.
Geneva-Serie von der Cornell-Universität in Geneva, New York.
East Malling Research Station (Dr. Wellington / Hatton)
Scottish Crop Research Institute (SCRI)

Die Daten wurden von Gartenfreund Peter Carstens freundlicherweise zur Verfügung gestellt.

Kinderbeet

Haben Sie als Kind, falls Ihre Eltern oder Großeltern einen Garten hatten, auch ein eigenes Beet gehabt? Ja! Na, prima, dann kennen Sie ja das stolze Gefühl, wenn Sie die Radieschen oder anderes schnellwachsendes Gemüse den Erwachsenen präsentieren konnten. Die waren natürlich viel größer und schöner als die gleiche Sorte auf den anderen Beeten im Garten. Oder Sie haben für die Mama einen dicken Blumenstrauß vom eigenen Beet gepflückt. Oder gehörten Sie auch zu denen, so wie ich, die niemanden, aber auch niemanden erlaubten in die Nähe Ihres Beetes zu kommen. Ich habe mein Beet bewacht, wie die „Amis“ das Gold in Fort Knox. Keiner durfte ernten, pflücken oder gießen. Vielleicht ist aus dieser Zeit einiges hängen geblieben. Die Liebe zur Natur, das Beobachten der Tiere und Pflanzen und die Verantwortung dafür. Aber, Entschuldigung, ich schweife ab, also wieder zurück zum Thema. Falls Ihre Kinder oder Enkelkinder den Wunsch nach einem eigenen Beet haben, sollten Sie das nach Kräften unterstützen. Geben sie ihnen ein Beet, es muß ja nicht groß sein, aber in der Sonne sollte es liegen. Fördern Sie die Wünsche der kleinen Gärtner. Geben sie ihnen kleines Gerät für die kleinen Hände und freie Hand zum Wirken. Als Samen sollten Sorten gewählt werden, die schnell aufgehen und auch sehr groß werden. Das macht stolz und hält bei Laune. Radieschen und Spinat gehen sehr schnell auf, Sonnenblumen und Kürbis oder Zucchini werden riesig. Erdbeeren und Cocktailtomaten zum Naschen sollten nicht fehlen. Kräuter wie Zitronenmelisse, Oregano und Thymian ziehen dank ihrer Blüte viele Insekten zum Beobachten und dadurch zum Kennenlernen an. Die Ringelblume, das Lungenkraut und das Vergißmeinnicht samen sich willig jedes Jahr neu aus und überraschen die kleinen Gärtner und bestärken sie vielleicht zum Weitermachen. Sollte die Lust nachlasen, nicht böse sein, was man mal gelernt hat bleibt hängen und kann später wieder hervorgeholt werden. Vielleicht ist der Anlaß ein Besuch ein Besuch bei Freunden zu einem Gartenfest oder um bei der Obsternte zu helfen, der den Wunsch nach einem eigenen Beet weckt. Den Grundstein dazu haben sie gelegt und die Freude und Liebe zur Natur weitergereicht. Ich wünsche Ihnen viel Erfolg, starke Nerven und den kleinen Gärtnern ein glückliches Händchen und genügend Ausdauer.

Teich

Glauben Sie an Märchen? Nein! An Wunder? Auch nicht?
Na, dann wollen wir doch mal sehen!
Haben Sie einen Teich? Ja!
Nun, dann gehen Sie doch mal wieder auf Fotosafari.
Setzen Sie sich an einem schönen Sommertag an den Teichrand und warten.
Warten? Worauf?
Gehen Sie in Gedanken noch mal zurück an die Stelle in Ihrem Gartenleben als es dort noch keinen Teich gab. Was war an dieser Stelle? Rasen? Oder eine Stelle wo nichts so recht wachsen wollte? Rasen mähen kann nerven, tote Ecken im Garten sind langweilig. Also haben Sie sich eines Tages entschlossen, die Ärmel hochzukrempeln und den Garten auch. Sie haben Bücher gewälzt, Kataloge bestellt, Freunde und Bekannte befragt, sich Teiche angeschaut, vielleicht auch den einen oder anderen Vortrag angehört. Nun waren Sie nicht mehr zu bremsen. Die ganze Familie wurde eingespannt, alles sollte so aussehen wie in den bunten Katalogen. Es wurde gewerkelt, geplant, Erde bewegt. Egal ob Sie einen Folien- oder Fertigteich anlegen wollten, es hatte Sie gepackt. Sie wollten ein Refugium, ein Feuchtbiotop schaffen für alle gefährdeten Tier rundum. Sie haben alles bedacht, Tiefwasserzonen, haben Flachwasser- und Sumpfzonen geschaffen und auch die Saugsperre rund um den Teich nicht vergessen. Jetzt, nachdem Substrat und Wasser an Ort und Stelle waren, kamen die Pflanzen an die richtige Stelle, sogar an die Schwimmblattpflanzen haben Sie gedacht. Haben am Teichrand mit Steinen Lebensräume als Unterschlupf und Winterquartier für die Tiere geschaffen. Alles war fertig, die Blasen an den Händen vergessen, die Familie grollte auch nicht mehr, Sie waren rundum zufrieden.
Aber, wo waren die Tiere, für die Sie sich so geschunden und geplagt hatten. Erinnern Sie sich? Sie haben gewartet. Lange. Ein Weilchen schon, oder? Und einen schönen Tages, Sie wollten schnell am Teig vorbei. Stop, da war doch was. Da waren die Tiere. Nach und nach wurden es mehr. Frösche, Molche, Libellen usw. Sie trommelten die ganze Familie zusammen, alle freuten sich mit Ihnen. Sehen Sie und das ist ein Wunder. Ein Wunder der Natur, bei dem Sie mit geholfen haben, dass es eines wurde. Machen Sie schöne Fotos, bis zum nächsten mal……………..

Aha Erlebnis

Aha

Halllo…

Wie wäre es mit ein paar neuen „duftenden Aha – Erlebnissen“ in Ihrem Garten? Haben Sie? Na, prima! Finden das die Nützlinge, die bei Ihnen zur Untermiete wohnen auch? Oder denken sie dabei zuerst an Ihre eigenen Nase? Man kann doch zwei fliegen mit einer Klappe schlagen und beiden etwas gutes tun. Sicher haben sie die Sonnenkinder wie Lavendel, Minzearten und Salbei bestimmt auch so gepflanzt, das man im vorübergehen daran schnuppern kann. Auch bei Berührung gibt der Salbei seine ätherischen Öle frei.

Auch den Thymian mit seinen Spielarten kennen Sie sicher?

Aber wie wäre es mit einem Duftschneeball (Virburnum b.

(- ha ha , der im Winter blüht, na toll) in Schnuppernähe ( vielleicht im Wohnzimmer)rosablühend im März/April. ( -wenn er aber schon im November blüht?????)Na, gut meinetwegen!

Über Sommerflieder (Buddleja), der nach Honig duftet und viele Schmetterlinge anzieht, brauche ich Ihnen nichts erzählen, den kennt mittlerweile fast jeder und hat ihn im Garten. Vielleicht möchten Sie im neuen Gartenjahr eine Wand oder Pergola beranken, da wäre doch „Je-länger-je-lieber“das Geißblatt ( Lonicera periclymenum Serotina ) gerade richtig. Mit seinen rosafarbenen duftenden Blüten, die Schmetterlinge und Hummeln geradezu lieben. Wer kleine Kinder hat, sollte etwas vorsichtig sein, denn die roten leuchtendenBeeren sind sehr verlockend verursachen aber Durchfall. Für die Vögel sind sie ein Leckerbissen. Honigartig duften die Blüten von Mädesüß, Felsen-Steinkraut und Frauenmantel.

Die Nachtviole??????^Nachtlevkoje??????????

( sie schreibt -levkoje, kenn ich nicht- blind abschreiben mag ich nicht

mit ihren violetten Blüten, verströmt am Abend einen betörenden Duft nach Nelken und lockt somit viele Nachtfalter an. Ebenso die Wunderblume

( Mirabillis jalapa) eine dauerblühende Pflanze steht auf der Wunschliste der Nachtfalter. Der fleischige Wurzelstock wird wie Dahlienknollen behandelt und überwintert. Zu erwähnen wären noch die Zitronenmelisse, Ysop, Nachtkerze, Rosmarin, Goldlack und Reseda. Am Zaun findet die Duftwicke ein Plätzchen. Auch Tagetes, nicht alle riechen unangenehm, so z.B.Tagetes tenuifolia, eine niedrige Sorte mit kleinen, gelb- bis rotbraunen Blüten und zitronenduftenden, filigranem Laub. Die Schwarznessel „Nankinensis ( Perilla frutescens) aus alten Bauerngärten mit zwar unscheinbaren, von Hummeln heiß geliebtenBlüten, aber beim Zerreiben verströmen die fast schwarzen Blüten einen würzigen Duft. Dufterlebnisse haben Sie auch mit Jakobsleiter, Wasserdost, Currykraut, Zitronenverbenen und dem echten Steinklee. Wie wäre es denn mal mit einem Duftraten zum nächsten Sommerfest. Testen Sie doch mal die Nasen Ihrer Gäste und locken mit duften Pflanzenpreisen.

Viel Spaß dabei und ein „duftes Gelingen“ wünscht Ihnen…………..

Mutterkraut

Was haben Mutterkraut und Co. in unseren Gärten gemeinsam?
Wir betrachten sie heute als Zierpflanzen, aber eigentlich sind es Arzneipflanzen, die ihren Weg aus den Klostergärten im Mittelalter zu uns gefunden haben. Ob durch Wind, Tiere oder Menschen, wie auch immer. Bei einigen deutet der Name schon auf ihre eigentliche Bedeutung hin. So zum Beispiel: Frauenmantel ( Alchemilla vulgaris) ihr Beiname lautet „Bester Freund der Frau“ und weist schon auf die eigentlichen Heilzwecke hin, zur Linderung bei Frauenleiden. Mit dem Absud der Blätter werden auch heute noch Kompressen getränkt um entzündlichen Wunden zu heilen. Ebenso finden wir sie in kosmetischen Artikeln auf Kräuterbasis.
Wermut (Artemisia absinthum) ist mit das bitterste Gewürzkraut in unseren Gärten. Als Aufguß ist es ein Desinfektionsmittel, pulverisierte Blätter sollen Motten im Schrank vertreiben. Kohlweißlinge mögen ihn auch nicht, man sollte ihn mal zwischen Kohlgewächse anpflanzen.
Mutterkraut ( Chrysanthemum partenium ) wurde schon früher , aber auch heute wieder verstärkt bei Migränepatienten angewendet, gerade dort bei denen Medikamente nicht ansprechen, hat auch fiebersenkende Wirkung.
Lungenkraut ( Pulmonaria officinalis) sein Name sagt es schon, wurde bei Lungenleiden angewandt und fehlt auch heute in keiner Hustenmischung. Weitere Heilzwecke waren Bronchitis, Entzündungen im Rachenbereich, stopfende Wirkung bei Durchfall.
Augentrost (Euphrasia rostkoviana) seine Öle wurden ins besonders bei Augenentzündungen angewandt, durch diese Heilwirkung kam er zu seinem deutschen Namen.
Herzgespann( Leonurus cadiaca) aus dem Kraut wurde früher eine Droge gegen Herz- und Magenschmerzen hergestellt. Findet heute noch Anwendung auf den Gebieten Nerven, Herz und Gefäße. Überaus beliebt bei Bienen und Hummeln.
Ob die alle herzkrank sind???
Die Wurzel der Blutwurz ( Potentilla erecta) wurde als Heilmittel gegen Entzündungen äußerlich für den Rachenraum und innerlich gegen Durchfall verabreicht.
Marienblatt (Balsamita major) auch Frauenminze genannt, ist auch eine Heilpflanze aus den Klostergärten des Mittelalters, sie wurde vielfältig bei Magen-, Leber-, Kopfschmerz und Husten eingesetzt. Der Minzegeschmack ist herb süß.
Die Gundelrebe (Glechoma hederacea) wächst in der Sonne und im Halbschatten, am Teich und im Steingarten. Durch ihre Bitterstoffe fanden sich Anwendungsgebiete bei Harnwegserkrankungen, zur Blutreinigung und zur Gallebildung.
Die Hundszunge (Cynoglossum officinale) wurde bei Verstopfungen und Erkältungskrankheiten als Blatt – oder Wurzelauszüge angewandt.
Das Mädesüß ( Filipendula ulmaria) ist eines der 4 magischen Kräuter der Kelten. Es hat fiebersenkende Wirkung, ist schmerzstillend und hat antirheumatische Bestand-teile und lockt mit seinem Honigduft die Insekten magisch an.
Die Schlüsselblume (Primula veris) wurde als Beruhigungsmittel und gegen Kopfschmerzen angewandt.
Das Schöllktaut ( Chelidonium majus) ist eine Wildpflanze, die leicht giftig ist. Sie fand Anwendung bei Hautkrankheiten und Warzen.
Sämtliche Pflanzenteile des Seifenkrautes ( Saponaria officinalis ), besonders die Wurzeln wurden in Wasser aufgekocht und als milde Waschlauge verwendet. Es wird auch heute noch zum Waschen von Teppichen, Seide und antike Stoffe verwandt. Sehr geeignet auch für Allergiker. Als Droge diente sie zur Behandlung von entzündeten Atemwegen.
Das Tausendgüldenkraut ( Centarium erythraea) ist eine zierliche Schmuckstaude mit rosa Blüten. Früher eine bekannte Heilpflanze, die verdaungsanregende Bitterstoffe enthält. „Tausend Gulden“ wert bei einem kranken Magen. Daher der Name.
Weinraute (Ruta graveolens) hat eine stark gefäßerweiternde Wirkung und ist das Gewürz für den italienischen „Grappa“.
Aus den Blättern des Heilziestes ( Stachys officinalis) wurde Tee bei Durchfall, Migräne und zur Blutreinigung verabreicht.
Nicht das Sie sich jetzt einen Apothekergarten anlegen, ( – warum eigentlich nicht???)aber, es ist doch mal ganz interessant zu wissen, dass diese Stauden, die unsere Nützlinge so lieben, früher eine ganz andere Bedeutung hatten. Nicht nur zur Zierde gepflanzt wurden, sondern den Menschen Linderung brachten und bei der Genesung halfen und zum Teil auch heute noch angewendet werden.
Bleiben sie gesund, bis zum nächsten Mal.

Trockenmauer

Heute möchte ich Ihnen eine neue Möglichkeit für Nützlinge vorstellen.
Sie haben vielleicht schon mal mit dem Gedanken gespielt eine Trocken-mauer anzulegen. Aber die braucht doch recht viel Platz, man braucht sehr viel Material dazu. Außerdem kann es leicht passieren, dass der Frost sie hochdrückt und es entstehen Schäden, die nicht so einfach zu reparieren sind. Auch ein Steingarten war bei einer Umgestaltung im Gespräch, aber auch dafür ist zuwenig Platz in sonniger Lage. Wie wäre es dann mit einem Steinhaufen aus kleinen, großen und runden Feldsteinen? Ein sozialer Wohnungsbau für Eidechsen, Hummeln Wildbienen und Käfern. An einem sonnigen Platz, vielleicht im Anschluß an einen Teich, wird der Boden etwa ca. 10 cm abgetragen, eine ebene Fläche geschaffen und mit Kies eine Dränage eingepaßt. anschließend werden die Steine, große nach unten, sorgfältig mit einer Schräg zur Mitte von allen Seiten gestapelt. Er sollte eine große Stabilität haben. Die Zwischenräume werden zum Teil mit Sand ausgefüllt, kleine H0ohlräume sollten bleiben. Es können auch kleine Stubben oder stärkere Aststücke mit Bohrlöchern eingearbeitet werden. Lücken können gleich noch mit einigen kleinen Steingartenstauden, die Nützlinge anlocken, bepflanzt werden. Dazu eigenen sich u.a. z. B. Thymian, Lerchensporn, Lungenkraut, Günsel, Gundelrebe, Sedumarten, Glockenblumen, Dachwurz, Steinbrecharten, Steinkraut, scharfer Mauerpfeffer, Polsterphlox und Steinsamen.
Nicht zu viele, da die Sonne ja die Steine aufwärmen soll, damit Eidechsen und andere Untermieter Aufwärmplätze am Morgen haben. Auch kleine flache Sandplätze für Sonnenhungrige können eingeplant werden.
Viel Spaß beim „Steinreichen Wohnungsbau!“

Blumenwiese

Hallo..

Haben Sie schon lange mit dem Gedanken gespielt eine Blumenwiese anzulegen?

Den Aufwand und die lange Wartezeit gescheut?

Außerdem wird der Rasen für die Kinder und zum entspannen benötigt.

Sie läßt der Gedanke daran aber doch nicht los. Und sie wollen auch etwas für die Falter, Insekten und Vögel tun. Wie wäre es dann mit einer Blumenwiese im Pflanzkübel? Dort sind die Bodenansprüche(mager) schnell geschaffen. Ein sonniger Platz ist auch bald gefunden, möglichst noch in Sichtnähe.

Diese kleine Miniblumenwiese wird nicht betreten, kann sich aussamen und anschließend mit der Gartenschere „gemäht“ werden. Sie bekommt auch keinen Dünger. Die vielen Insekten, Falter und Vögel die Ihre Miniwiese besuchen werden sie überraschen.

Wie heißt doch ein Sprichwort:

„Man kann auch mit kleinen Dingen Freude machen“!

Wenn Sie Spaß daran gefunden haben und noch Platz für ein oder zwei Kübel haben, können sie ja im nächsten Jahr verschiedene Mischungen ausprobieren.

Ich wünsche Ihnen viel Erfolg dabei, wieder eine Nische für Nützlinge in Ihrem Garten geschaffen zu haben.

Nashörner

Wie steht es mit „Nashörnern“ in Ihrem Garten? Na? Ihre Brille ist in Ordnung, auch hat sich kein Druckfehlerteufelchen eingeschlichen, es ist auch kein Safaribericht. Nein, nein, ich meine die Nashornkäfer die schon stark gefährdet sind.
Kennen Sie nicht, haben ja aus Ihrem Garten keinen Wildpark gemacht und der WWF hat auch noch nicht an Ihre Tür geklopft. Alles richtig, wenn Sie einen Kompost oder sogar zwei Ihr eigen nennen und ihn richtig pflegen und hegen, haben Sie vielleicht auch den Nashornkäfer mit seinen Larven (Engerlingen) darin.
Jetzt greifen Sie nicht sofort zur Grabegabel und bringen Ihren Kompost durcheinander. Diese Käfer und Larven sind vollkommen harmlos. Ihre Engerlinge ernähren sich in ihrer 2-3 jährigen Entwicklungszeit von vermoderndem Holz und brauchen die Wärme des Kompostes.
Früher kamen sie vor allem in den Eichenlohehaufen der Gerbereien vor. aber durch den Vormarsch der Chemie in diesen Betrieben verschwanden die Nashornkäfer. Man findet sie heute noch in Eichenwäldern, wo die Larven in den vermoddernden Stubben einen Lebensraum haben.
Tiere sind ja flexibler als wir Menschen und so haben sie sich unsere Komposthaufen, aber auch Mist- und Sägemehlhaufen als neue Quartiere ausgesucht.
Die Käfer fliegen im Mai – Juni und lecken den Saft von Eichen. sie sind 2-4 cm groß. Die Männchen tragen ein nach hinten gebogenes Horn auf dem Kopf und tiefe Erhöhungen und Ausbuchtungen auf dem Halsschild. Die Weibchen haben nur ein kleines Hornschild und sind ansonsten glatt. Schild und Horn sind dunkel, die Flügeldecken braun. Ihre Larven erreichen eine Länge bis zu ca. 12 cm, ehe sie sich dann verpuppen.
Wenn Sie demnächst Ihren Kompost umsetzen, gehen sie behutsam vor. Finden sie helle Larven von der beschriebenen Größe, so setzen Sie sie vorsichtig in einen mit Kompost gefüllten Behälter und nach der Umsetzung des Kompostes wieder in ihren Lebensraum zurück. Natürlich nicht oben drauf, sondern zwischen den Schichten, sie mögen es ja warm und kuschelig. Falls Sie das Glück haben und sind fündig geworden undI hre Kinder oder Enkelkinder sind gerade zu Besuch, haben Sie die tolle Möglichkeit „Natur pur“ zu zeigen.
So etwas schönes sollte man sich nicht entgehen lassen, um späteren Generationen das sensible Gefüge Natur näher zu bringen und Nischen aufzuzeigen. Ich wünsche Ihnen ein glückliches Händchen dabei.

Wanze

Können Sie sich noch an das Kinderlied „Auf der Mauer , auf der Lauer sitzt ne‘ kleine Wanze“ erinnern? Gemeint sind damit sicher nicht die Bettwanzen, sondern Nützlinge in unserem Garten. Sie fangen sich an zu kratzen. Keine Panik, diese Tierchen tun Ihnen nichts, im Gegenteil.
Ich meine auch nicht die, die Pflanzensäfte saugen und bei uns einigen Schaden anrichten, sondern die Wanzenarten die Körpersäfte von anderen Artgenossen saugen. Mit ihrem Saug- und Stechapparat sind sie sehr erfolgreich. Sie haben solche merkwürdigen Tierchen in Ihrem Garten noch nie gesehen? Kann nicht sein, Sie wußten vielleicht nur nicht, dass es sich um Wanzen, die zur Ordnung der Schnabelkerfe gehören, handelt. Es sind kleine Räuber die Jagd machen auf Blattläuse, Spinnmilben, Zikaden kleine Raupen von Wickler und Gespinnstmotte, Blattsauger, Blutläuse usw. Es gibt ca.50 Raubwanzenarten, wovon einige in unseren Gärten mächtig aufräumen. Zu ihnen Sichel-, Blumen-, Weich- und Baumwanzen. Nehmen wir z.b. die Blumenwanzen, die pro Tag bis zu 100 Spinnmilben aussaugen können. Es gibt unter ihnen kleine zarte Arten, die außer Spinnmilben auch Gallmückenlarven auf ihrem Speiseplan haben. Die größeren Arten unter ihnen haben vorwiegend Blattläuse und Blutsauger in ihr Menü eingeplant.
Mit ihrem kräftigen Rüssel, der unter die Körperunterseite eingeklappt werden kann, erstechen sie ihre Opfer und saugen sie aus. „Klein, aber oho“, ist der „Kleine“Put“ ( Oriens minutus). Er ist zwar nur 2,5 cm groß, aber im Frühjahr schon, bevor die Knospen sich öffnen unterwegs auf Raubzug gegen Spinnmilbeneier. Aber er nimmt auch Spinnmilben, Räupchen, und kleine Blattläuse. Raupwanzen werden heute auch ganz gezielt im gewerblichen Obstanbau mit Erfolg eingesetzt und schützen uns somit vor zuviel Chemie bei gekauftem Obst. Wieder andere sind ganz närrisch auf die Larven des Kartoffelkäfers, Spinnen und Fliegen.
Was fast alle Arten etwas unsympathisch macht, ist ihr Geruch. Bei Gefahr scheiden sie aus ihren Stinkdrüsen ein Sekret aus, Wanzengeruch der sogar andere Insekten töten kann. Eines haben alle gemeinsam, das große Halsschild und zwischen den Deckflügeln ein dreieckiges Schild. Das sich farblich sehr von dem übrigen Körper unterscheidet. Ihre hellgelben Wintereier legen sie in Rindenritzen oder auf die Rinde von Zweigen. Einige Arten überwintern als Ei, einige als Larve, andere als Vollkerf. Manche haben eine Generation, andere wieder 2-3. sie leben im Gebüsch, auf Bäumen, auf Gräsern im Bodenbereich, ja nach Art verschieden. Aber immer im sonnigen Bereich.
Gehen Sie doch mal auf Entdeckungstour mit der Lupe durch Ihren Garten.

Blumenwiese 1

Hallo…
Was macht Ihre Blumenwiese? Sie wollten doch eine anlegen? Haben Sie sich dazu durchgerungen? Nein! Oder meinen Vorschlag mit einem Blumenkübel erst einmal versucht? Wurde Ihr Angebot von den Wildbienen und Faltern angenommen? Wiesenblumen sind wichtige Trachtpflanzen für diese Tiere. An dieser Stelle steht natürlich der Löwenzahn, Sie rümpfen die Nase! Löwenzahn ist für Sie Unkraut, das nicht in den Garten gehört. Das mag aus Ihrer Sicht vielleicht akzeptabel sein. Aber die Wildbienen sind auf ihn im zeitigen Frühjahr angewiesen genauso wie die Gänseblümchen in ihrem Rasen. Vielleicht hilft Ihnen ein Tipp von mir, wie ich es in unserem Garten mache: Sobald die Blüte vorbei ist, entferne ich die sich entwickelnden „Pusteblumen“, bevor sie ihre Fallschirme dem Wind anvertrauen und sich im ganzen Garten und auch beim Nachbarn breitmachen. Wenn es zu viele werden oder wenn sie an ungünstiger Stelle stehen, steche ich einige aus, es bleiben dann immer noch genug als Futterquelle stehen. Das kann ja in einer stillen Stelle im Garten sein. Sein Pollen versorgt 72 Wildbienenarten mit Nahrung und das ist immens wichtig.
Wildbienen brauchen wir als Obstbestäuber, gerade bei kühlem und unbeständigem Wetter. Unsere Hummeln gehören auch in die Gruppe der Wildbienen. Haben Sie das gewußt? Falls Sie lieber Stauden im Kübel haben möchten, auch da gibt es „Hitlisten“ bei den Wildbienen, z.B. die Wiesenflockenblume, davon ernähren sich 39 Arten, der Wiesensalbei versorgt 24, der Natternkopf mit seinen herrlichen blauen Blüten 37 und das orange-gelbe Habichtskraut 32. Aber auch die wilde Möhre und Glockenblumen sind für bis rund 20 Arten reiche Futterquellen. Auch so ein kleiner „wilder Garten“ kann Blickpunkt und Blickfang sein, besonders aus der Sicht der Wildbienen. Sie danken es Ihnen mit einer reichen Obsternte.
Wie ? Sie kaufen Ihr Obst lieber im Supermarkt! Aha! Sie nehmen lieber die tollen, großen und schönen Äpfel, die bis zu 17 mal gespritzt werden, ehe sie in den Handel kommen. Auch alle anderen Obst- und Gemüsesorten sind reinste Chemiedepots. Aber, ja, die halten sich ja auch länger als das Obst und Gemüse aus dem eigenen Garten. Fragen Sie sich nicht manchmal warum? Im eigenen Garten lehnen sie Chemie jeglicher Art ab, davon gehe ich mal aus, das ist auch gut so, für Ihre und unsere Gesundheit. Aber warum kaufen Sie viel Chemie mit wenig Obst für teueres Geld im Supermarkt? Sind Sie aktienmäßig an der Chemieindustrie beteiligt? Nein! Warum tun Sie sich das an? Sie sind nicht zu überzeugen? Nun, dann sollte Sie Ihren Garten verkaufen und anderen Platz machen, die sich gesund ernähren wollen. Mit Obst und Gemüse aus dem eigenen Garten, das Sie frischer nicht kaufen können.
Denken Sie mal darüber nach, bis zum nächsten mal
Frisch, ja, aber bei unseren Bodenbelastungen und der Luftverschmutzung, heute nicht mehr unbedingt zu unterschreiben !?!?!