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Mutterkraut

Was haben Mutterkraut und Co. in unseren Gärten gemeinsam?
Wir betrachten sie heute als Zierpflanzen, aber eigentlich sind es Arzneipflanzen, die ihren Weg aus den Klostergärten im Mittelalter zu uns gefunden haben. Ob durch Wind, Tiere oder Menschen, wie auch immer. Bei einigen deutet der Name schon auf ihre eigentliche Bedeutung hin. So zum Beispiel: Frauenmantel ( Alchemilla vulgaris) ihr Beiname lautet „Bester Freund der Frau“ und weist schon auf die eigentlichen Heilzwecke hin, zur Linderung bei Frauenleiden. Mit dem Absud der Blätter werden auch heute noch Kompressen getränkt um entzündlichen Wunden zu heilen. Ebenso finden wir sie in kosmetischen Artikeln auf Kräuterbasis.
Wermut (Artemisia absinthum) ist mit das bitterste Gewürzkraut in unseren Gärten. Als Aufguß ist es ein Desinfektionsmittel, pulverisierte Blätter sollen Motten im Schrank vertreiben. Kohlweißlinge mögen ihn auch nicht, man sollte ihn mal zwischen Kohlgewächse anpflanzen.
Mutterkraut ( Chrysanthemum partenium ) wurde schon früher , aber auch heute wieder verstärkt bei Migränepatienten angewendet, gerade dort bei denen Medikamente nicht ansprechen, hat auch fiebersenkende Wirkung.
Lungenkraut ( Pulmonaria officinalis) sein Name sagt es schon, wurde bei Lungenleiden angewandt und fehlt auch heute in keiner Hustenmischung. Weitere Heilzwecke waren Bronchitis, Entzündungen im Rachenbereich, stopfende Wirkung bei Durchfall.
Augentrost (Euphrasia rostkoviana) seine Öle wurden ins besonders bei Augenentzündungen angewandt, durch diese Heilwirkung kam er zu seinem deutschen Namen.
Herzgespann( Leonurus cadiaca) aus dem Kraut wurde früher eine Droge gegen Herz- und Magenschmerzen hergestellt. Findet heute noch Anwendung auf den Gebieten Nerven, Herz und Gefäße. Überaus beliebt bei Bienen und Hummeln.
Ob die alle herzkrank sind???
Die Wurzel der Blutwurz ( Potentilla erecta) wurde als Heilmittel gegen Entzündungen äußerlich für den Rachenraum und innerlich gegen Durchfall verabreicht.
Marienblatt (Balsamita major) auch Frauenminze genannt, ist auch eine Heilpflanze aus den Klostergärten des Mittelalters, sie wurde vielfältig bei Magen-, Leber-, Kopfschmerz und Husten eingesetzt. Der Minzegeschmack ist herb süß.
Die Gundelrebe (Glechoma hederacea) wächst in der Sonne und im Halbschatten, am Teich und im Steingarten. Durch ihre Bitterstoffe fanden sich Anwendungsgebiete bei Harnwegserkrankungen, zur Blutreinigung und zur Gallebildung.
Die Hundszunge (Cynoglossum officinale) wurde bei Verstopfungen und Erkältungskrankheiten als Blatt – oder Wurzelauszüge angewandt.
Das Mädesüß ( Filipendula ulmaria) ist eines der 4 magischen Kräuter der Kelten. Es hat fiebersenkende Wirkung, ist schmerzstillend und hat antirheumatische Bestand-teile und lockt mit seinem Honigduft die Insekten magisch an.
Die Schlüsselblume (Primula veris) wurde als Beruhigungsmittel und gegen Kopfschmerzen angewandt.
Das Schöllktaut ( Chelidonium majus) ist eine Wildpflanze, die leicht giftig ist. Sie fand Anwendung bei Hautkrankheiten und Warzen.
Sämtliche Pflanzenteile des Seifenkrautes ( Saponaria officinalis ), besonders die Wurzeln wurden in Wasser aufgekocht und als milde Waschlauge verwendet. Es wird auch heute noch zum Waschen von Teppichen, Seide und antike Stoffe verwandt. Sehr geeignet auch für Allergiker. Als Droge diente sie zur Behandlung von entzündeten Atemwegen.
Das Tausendgüldenkraut ( Centarium erythraea) ist eine zierliche Schmuckstaude mit rosa Blüten. Früher eine bekannte Heilpflanze, die verdaungsanregende Bitterstoffe enthält. „Tausend Gulden“ wert bei einem kranken Magen. Daher der Name.
Weinraute (Ruta graveolens) hat eine stark gefäßerweiternde Wirkung und ist das Gewürz für den italienischen „Grappa“.
Aus den Blättern des Heilziestes ( Stachys officinalis) wurde Tee bei Durchfall, Migräne und zur Blutreinigung verabreicht.
Nicht das Sie sich jetzt einen Apothekergarten anlegen, ( – warum eigentlich nicht???)aber, es ist doch mal ganz interessant zu wissen, dass diese Stauden, die unsere Nützlinge so lieben, früher eine ganz andere Bedeutung hatten. Nicht nur zur Zierde gepflanzt wurden, sondern den Menschen Linderung brachten und bei der Genesung halfen und zum Teil auch heute noch angewendet werden.
Bleiben sie gesund, bis zum nächsten Mal.