Nisthilfen

Wie sieht es in Ihrem Garten mit künstlichen Nisthilfen für Solitärinsekten aus?
Ich meine jetzt nicht die gekauften, sondern die selbst mit wenig Arbeit hergestellten. Da gibt es viele Anregungen in der Fachliteratur.
Ich möchte Ihnen heute einige vorstellen, die keinen großen Aufwand machen, aber den „wohnungssuchenden “ Insekten sehr helfen und gern angenommen werden.
Es gibt viele Insekten die keine Staaten bilden wie die Bienen, aber für die Bestäubung unserer Obstbäume sehr wichtig sind. Besonders dann, wenn keine Imker in der Nähe sind. Es gibt Solitärbienen, die Hartholzblöcke mit verschiedenen Bohrlöchern (3-10 mm Durchmesser und ca. 10 cm Länge) an einem sonnigen, regengeschützen Platz gern annehmen. Sie sollten auf eine glatte Bohrung achten. Da die Tiere sich sonst die Flügel zerreißen würden und aus diesem Grund den Neubau auch nicht annehmen. Wenn Sie kein Holz haben, geht es auch mit markhaltigen Stängeln, z.B. Schilf, Holunder usw., die man gebündelt an geeigneter Stelle anbringt.
Einige Arten nisten auch in alten Mauselöchern, Höhlen oder im Erdboden. Wenn Sie einen Stein- oder Stubbengarten haben, werden sich sicher schon mal Steinhummeln oder Solitärbienen eingefunden haben. Auch das ist eine Möglichkeit für „Wohnungssuchende“. Haben Sie einer Hummelkönigin schon einmal im Frühjahr zugeschaut, wie sie bemüht ist eine passende Nistmöglichkeit zu finden um ihren kleinen Staat zu bilden. Auch da können Sie ihr hilfreich unter die Flügel greifen. Suchen Sie einen sonnigen, ruhigen Platz im Garten aus, buddeln ein kleines Loch und setzen Sie einen Blumentopf aus Ton ca. 10cm Durchmesser verkehrt herum so ein, das er bündig mit der Erde im Beet abschließt.
Zuvor wird die Stelle unter dem Topf mit Moos und trockenem Gras ausgepolstert.
Über das Wasserabzugsloch des ersten Topfes kommt ein kleinerer Blumentopf, auch verkehrt herum, er muß bündig mit dem unteren Topf abschließen. An der einen Seite des kleinen Tontopfes brechen Sie ein kleines Stück heraus, wie ein kleines Türchen.
Das Abzugsloch des oberen Topfes verschließen Sie mit einem kleinen Stein, damit kein Regen eindringen kann. Danach kann man die Stelle, falls nicht vorhanden noch mit Lungenkraut, Gundelrebe, Mauerpfeffer, Thymian und anderen Futterpflanzen begrünen um die Hummeln an diesen Standort zu locken.
Ich wünsche Ihnen bei diesen „Wohnbauprojekten“ viel Spaß und Erfolg

Haben Sie die Nistkästen für Ihre „nützlichen Helfer “ schon auf gehangen?
Richtig ausgerichtet? Das Flugloch in Südost Richtung und in ca. 2 m Höhe!
Prima! Aber sind sie auch katzensicher?
Es gibt viele Möglichkeiten zur Kletterabwehr und gegen Nesträuber.
Vielleicht versuchen Sie es mit einer Metallmanschette, einem Dornenring oder Stacheldraht, unter oder auch über dem Nistkasten. Oder den Nistkasten frei schwingend in den Baum hängen. Eine Katze wird sich an einem hin- und her wackelnden Nistkasten nicht vergreifen. Man kann ihn zusätzlich mit langen, spitzen Nägeln auf dem Dach und an den Seiten sichern. Auch ein Nistkasten frei im Garten auf einem Standpfahl bietet Schutz, wenn man unter dem Kasten eine umgedrehte Plastikschüssel anbringt. Der untere Rand der Schüssel kann gleichzeitig als Vogeltränke dienen. Wer seinen Garten in Waldnähe hat, sollte zusätzlich am Flugloch einen Metallplatte anbringen um z.B. den Eichhörnchen das Ausräumen zu erschweren.
Nach Beendigung der Brutzeit sollten die Nistkästen mit einem starken Wasserstrahl und Bürste gesäubert werden. Bitte keine Chemie verwenden.
Und für die 2. Brut wieder aufgehängt werden. Auch danach sind die Kästen wieder zu reinigen und anzubringen. Sie dienen vielen Vögeln gerade im Winter als Übernachtungsquartier und Kälteschutz.
Ich wünsche Ihnen gutes Gelingen und recht viele neue „nützliche Helfer“ im Garten.