Schatztruhe

Heute möchte ich mit Ihnen, liebe Gartenfreunde, etwas in der Schatztruhe Garten kramen. Jetzt zum Winterausgang hat man noch die Zeit den Garten etwas umzu-planen. Einiges was man vor Jahren geplant hat entsprach nicht so richtig den Vorstellungen oder mußte einem Umbau weichen. Die Gelegenheit etwas für die Nützlinge und Helfer im Garten zu tun. Wie wäre es mit einer Wildrose, z.B. Rose Glauca, der großen Hechtrose, sie hat blaurote Blätter und karminrote Blüten, mit einem weißen Innenteil. aber das wichtigste sie hat eine offene Blüte. Diese ist sehr wichtig für die Bienen und Hummeln, die so besser bzw. überhaupt an die Blüte kommen. Der Wuchs der Rose ist anmutig und sie wird bis zu 3m hoch, die anpassungsfähige Rose hat orangfarbene Hagebutten und nimmt mit trockenem und steinigem Boden vorlieb. Sie paßt gut zu Felsenbirne, Bibbernde- und Hundsrose, zu Berberitze oder Liguster. sie verdrängt ihre Nachbarn nicht , kann aber auch als Solitär stehen. Wichtig für Wildbienen, Blattwespen, Hummeln, sowie 27 Vogel- und 19 Säugerarten. Sie wird in unseren Gärten leider nur noch selten angebaut.
Oder wie wäre es mit der schwarzen Apfelbeere (Aronia melanocarpa). Dieser Strauch wird ca. 1 m hoch und bis zu 2 m breit, etwas für trockene Böden und Halbschatten. Sie gehört zu den Rosengewächsen und kommt aus Nordamerika. Ihre zahlreichen weißen Blüten öffnen sich im Mai und sind wichtig für Insekten. Ab August trägt sie violett – schwarze, erbsengroße Früchte. Man kann sie für die Gelee-, Wein- und Likörherstellung verwenden. Oder vielleicht kann man sie auch für die Vögel als Winterfutter hängen lassen. Das Laub färbt sich im Herbst braunrot. Die Apfelbeere ist extrem winterhart, neigt aber etwas zu Wurzelausläufern.
Für den Teichrand oder das Staudenbeet würde sich gut das echte Mädesüß eignen, mit seinen gelblichweißen Blüten, die stark nach Honig duften paßt es gut zu Wiesenraute, Sumpfdotterblume, Blutweiderich, Kukuckslichtnelke und Gilbweiderich. Die Blüten sind wichtig für Wild- und Honigbienen, Schwebfliegen, Grabwespen. Der Samen wird von Dompfaff und Zeisig geliebt.
Der Wasserdost paßt ebenfalls gut an den Teichrand oder auch in feuchten, lockeren Ton- oder Lehmboden. Für Taglilien, Eisenhut, Storchenschnabel, Blutweiderich und Sonnenhut ein guter, etwas konkurenzstarker Nachbar. Für Tagfalter, Wild- und Honigbienen, sowie den Hummeln ist die Blüte wichtig, die Finkenvögel mögen den Samen.
Da wir bei unserem Kramen in der Schatztruhe gerade am Teich angelangt sind, frage ich Sie: Wußten sie das unsere einheimischen, winterharten Teichpflanzen eine immense Bedeutung für unsere Nützlinge haben? Ich möchte Ihnen nur einige davon vorstellen.
Die Schwanenblume pflanzt man bis max. 30 cm Tiefe an den Teichrand. Sie erreicht eine Höhe von 40-130 cm und wuchert nicht, die kugelige weiße Blüte öffnet sich im Juli/ August.
Mit ihren weißrosa Blüten ist die Wasserfeder für Uferränder, bis max. 40cm Tiefe, und Sumpfbeete geeignet, sie ist auch noch im Halbschatten zufrieden. Sie ist etwas kokurenzstark, d.h. sie wuchert ein wenig, ihre Blütezeit ist von Mai – Juni.
Eine Alternative für kleine Teiche und die Seerose ist die Seekanne. Sie ist sehr selten geworden , hat gelbe Blüten und gehört zu den Schwimmblattstauden. Sehr gut geeignet für Naturteiche in tieferen Zonen. Blütezeit Juni – September
Die Wasserlobelie, mit hellvioletten Blüten, eignet sich für eine Wassertiefe bis 50 cm und ist auch für Wassertröge geeignet. Die Blütezeit ist von Juli bis August.
Ebenfalls zu erwähnen ist die anpassungsfähige Sumpfschwertlilie, sie zeigt ihre schwefelgelben Blüten von Mai bis Juli. Eine dekorative Halbschattenpflanze für Sumpfzonen, Flachwasserbereiche, Tröge und Wasserkübel. Pflanztiefe bis max. 20 cm.
Sehr selten ist auch die Sumpfcalla, eine kriechende Staude für Flachwasserzonen, Sumpfbeet oder Kübel, die auch noch im lichten Schatten gedeiht.
Nicht zu vergessen die anpassungsfähige Sumpfdotterblume, die für viele Bereiche am und im Teich geeignet ist.
Auch der Tannenwedel mit seiner zwar unscheinbaren Blüte ist für tiefe und flache Zonen wichtig.
Es gäbe noch so viele zu nennen: Beinwell, Sumpfziest, Wasserminze, Blutweiderich und und und……….
All‘ diese Teich- und Sumpfzonenpflanzen, die sich wunderbar in schon bestehende Teichanlagen integrieren lassen, sind wichtige Nahrungsquellen im Blütenbereich für Hummeln, Bienen, Wildbienen, Tagfalter und Schwebfliegen. Der Unterwasserbereich ist Laichplatz für Frösche, Molche und Libellen, sowie Versteck und Raubrevier für die geschlüpften Libellenlarven und Molche.
Jetzt mache ich den Deckel der Schatztruhe zu und wünsche Ihnen gutes Gelingen beim Um- und Neugestalten.