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Trockenmauer

Heute möchte ich Ihnen eine neue Möglichkeit für Nützlinge vorstellen.
Sie haben vielleicht schon mal mit dem Gedanken gespielt eine Trocken-mauer anzulegen. Aber die braucht doch recht viel Platz, man braucht sehr viel Material dazu. Außerdem kann es leicht passieren, dass der Frost sie hochdrückt und es entstehen Schäden, die nicht so einfach zu reparieren sind. Auch ein Steingarten war bei einer Umgestaltung im Gespräch, aber auch dafür ist zuwenig Platz in sonniger Lage. Wie wäre es dann mit einem Steinhaufen aus kleinen, großen und runden Feldsteinen? Ein sozialer Wohnungsbau für Eidechsen, Hummeln Wildbienen und Käfern. An einem sonnigen Platz, vielleicht im Anschluß an einen Teich, wird der Boden etwa ca. 10 cm abgetragen, eine ebene Fläche geschaffen und mit Kies eine Dränage eingepaßt. anschließend werden die Steine, große nach unten, sorgfältig mit einer Schräg zur Mitte von allen Seiten gestapelt. Er sollte eine große Stabilität haben. Die Zwischenräume werden zum Teil mit Sand ausgefüllt, kleine H0ohlräume sollten bleiben. Es können auch kleine Stubben oder stärkere Aststücke mit Bohrlöchern eingearbeitet werden. Lücken können gleich noch mit einigen kleinen Steingartenstauden, die Nützlinge anlocken, bepflanzt werden. Dazu eigenen sich u.a. z. B. Thymian, Lerchensporn, Lungenkraut, Günsel, Gundelrebe, Sedumarten, Glockenblumen, Dachwurz, Steinbrecharten, Steinkraut, scharfer Mauerpfeffer, Polsterphlox und Steinsamen.
Nicht zu viele, da die Sonne ja die Steine aufwärmen soll, damit Eidechsen und andere Untermieter Aufwärmplätze am Morgen haben. Auch kleine flache Sandplätze für Sonnenhungrige können eingeplant werden.
Viel Spaß beim „Steinreichen Wohnungsbau!“

Wanze

Können Sie sich noch an das Kinderlied „Auf der Mauer , auf der Lauer sitzt ne‘ kleine Wanze“ erinnern? Gemeint sind damit sicher nicht die Bettwanzen, sondern Nützlinge in unserem Garten. Sie fangen sich an zu kratzen. Keine Panik, diese Tierchen tun Ihnen nichts, im Gegenteil.
Ich meine auch nicht die, die Pflanzensäfte saugen und bei uns einigen Schaden anrichten, sondern die Wanzenarten die Körpersäfte von anderen Artgenossen saugen. Mit ihrem Saug- und Stechapparat sind sie sehr erfolgreich. Sie haben solche merkwürdigen Tierchen in Ihrem Garten noch nie gesehen? Kann nicht sein, Sie wußten vielleicht nur nicht, dass es sich um Wanzen, die zur Ordnung der Schnabelkerfe gehören, handelt. Es sind kleine Räuber die Jagd machen auf Blattläuse, Spinnmilben, Zikaden kleine Raupen von Wickler und Gespinnstmotte, Blattsauger, Blutläuse usw. Es gibt ca.50 Raubwanzenarten, wovon einige in unseren Gärten mächtig aufräumen. Zu ihnen Sichel-, Blumen-, Weich- und Baumwanzen. Nehmen wir z.b. die Blumenwanzen, die pro Tag bis zu 100 Spinnmilben aussaugen können. Es gibt unter ihnen kleine zarte Arten, die außer Spinnmilben auch Gallmückenlarven auf ihrem Speiseplan haben. Die größeren Arten unter ihnen haben vorwiegend Blattläuse und Blutsauger in ihr Menü eingeplant.
Mit ihrem kräftigen Rüssel, der unter die Körperunterseite eingeklappt werden kann, erstechen sie ihre Opfer und saugen sie aus. „Klein, aber oho“, ist der „Kleine“Put“ ( Oriens minutus). Er ist zwar nur 2,5 cm groß, aber im Frühjahr schon, bevor die Knospen sich öffnen unterwegs auf Raubzug gegen Spinnmilbeneier. Aber er nimmt auch Spinnmilben, Räupchen, und kleine Blattläuse. Raupwanzen werden heute auch ganz gezielt im gewerblichen Obstanbau mit Erfolg eingesetzt und schützen uns somit vor zuviel Chemie bei gekauftem Obst. Wieder andere sind ganz närrisch auf die Larven des Kartoffelkäfers, Spinnen und Fliegen.
Was fast alle Arten etwas unsympathisch macht, ist ihr Geruch. Bei Gefahr scheiden sie aus ihren Stinkdrüsen ein Sekret aus, Wanzengeruch der sogar andere Insekten töten kann. Eines haben alle gemeinsam, das große Halsschild und zwischen den Deckflügeln ein dreieckiges Schild. Das sich farblich sehr von dem übrigen Körper unterscheidet. Ihre hellgelben Wintereier legen sie in Rindenritzen oder auf die Rinde von Zweigen. Einige Arten überwintern als Ei, einige als Larve, andere als Vollkerf. Manche haben eine Generation, andere wieder 2-3. sie leben im Gebüsch, auf Bäumen, auf Gräsern im Bodenbereich, ja nach Art verschieden. Aber immer im sonnigen Bereich.
Gehen Sie doch mal auf Entdeckungstour mit der Lupe durch Ihren Garten.

Winterfest

Sie haben jetzt sicher schon Ihren Garten winterfest gemacht? Haben Sie auch daran gedacht, Gräser und samentragende Stauden stehen zu lassen? Viele Vögel sind dankbar für diese Futterquelle in der kalten Jahreszeit. Auch die Früchte von Berberitze und Heckenrosen werden nicht verachtet.
Ist das Laub alles säuberlich weggefegt? Schade!
Es wäre für die Nützlinge ( Marienkäfer, Regenwürmer, Laufkäfer, Spinnen) eine warme Winterdecke gewesen. Auch das Rotkehlchen sucht in dicken Laubschichten nach Nahrung. Sie haben den Sack noch nicht weggefahren? Nun, dann ganz schnell eine Ecke findet sich bestimmt um noch einen Unterschlupf zu schaffen. Legen Sie ruhig ein paar Zweige darüber, so kann der Wind das Laub nicht durch den Garten wirbeln.
Haben Sie auch an die Nistkästen gedacht? Sie sollten gereinigt in den Winter gehen, in den kalten Nächten werden sie gerne als Übernachtungsquartier von Vögeln genutzt. Man hat schon einmal 16 Zaunkönige morgens aus einem Nistkasten fliegen sehen.
Falls Sie im Winter ein Futterhäuschen aufhängen, denken Sie daran, ein Futtersilo ist sauberer und gesünder für die Vögel. sie verschmutzen nicht ihr eigenes Futter, das zu Krankheiten führen kann. Das Silo ist für die Körnerfresser, Meisenknödel und Nußsäckchen für die Nußknacker unter ihnen ( Kleiber, Buntspecht, Meisen) leicht angefaulte Äpfel, Früchte von Ebereschen, Schlehe, Berberitze, Hagebutten, Feuerdorn für die Weichfresser unter ihnen.
Hat sich Ihr Igel schon selbst ein Winterquartier gesucht? An einer Stelle, wo Sie nicht mit gerechnet haben? Ihm gefiel der Platz besser als die gebaute, von Ihnen gut geplante Behausung. Lassen Sie ihn dort, vielleicht haben Sie noch ein Stück Teichfolie oder Dachpappe übrig und legen sie zusätzlich über das Nest, es schützt vor Nässe. Was macht die Erdkröte aus Ihrem Staudenbeet? sie können noch schnell ein einfaches Winterquartier für diesen Nützling bauen. Heben Sie eine flache Mulde im Beet aus, füllen etwas Laub hinein und legen eine Steinplatte oder eine Holzbohle darüber, das genügt schon.